Mit der Weltmeisterschaft im "Ally Pally" von London (ab 13. Dezember) rückt Darts wieder einmal in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Wir präsentierten skurrile Fakten und Kuriositäten rund um den "Kneipensport".

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1. Alkohol ist bei der Darts-WM erlaubt

Darts gilt trotz aller Popularität noch immer für viele Menschen als ein Kneipensport – mitsamt Alkoholkonsum. Andy Fordham wurde im Jahre 2004 Weltmeister des kleinen Verbandes BDO. Dabei hatte er angeblich 24 Flaschen Bier und eine Flasche Brandy intus.

Der Engländer sagte einmal: "Um die Wahrheit zu sagen, ich war die ganze Zeit besoffen." Anders als zum Beispiel im Bogenschießen gibt es im Darts keine Alkohol-Obergrenze. Allerdings ist davon auszugehen, dass die meisten Weltklassespieler nüchtern sind.

2. Zuschauer trinken 500.000 Gläser Bier

Unter den Zuschauern hingegen wird ordentlich "gebechert". Bei einer Weltmeisterschaft gehen vor Ort rund 500.000 Gläser englisches Bier über den Tresen.

3. Pupsen kann eine Taktik sein

Im Jahre 2018 ereignete sich bei den "Grand Slam of Darts" ein echter "Pups-Skandal". Der Niederländer Wesley Harms warf dem Ex-Weltmeister Gary Anderson vor, er habe ihn vorsätzlich mit ekelhaft riechenden Fürzen abgelenkt.

Laut dem deutschen Profi Max Hopp wird im Wettkampf ohnehin mit allen Mitteln gekämpft. Gegenüber express.de sagte er: "Der eine sprüht sich von oben bis unten mit einem penetranten Parfüm ein, der andere klimpert bei deinen Würfen laut mit den Pfeilen. Ich hatte auch mal einen Gegner, der plötzlich immer gehustet und laut mit den Füßen gestampft hat."

4. Die Stars kassieren Millionen

Darts ist für die Top-Stars der Szene längst ein lukrativer Sport. Bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft kassiert alleine der Gewinner eine Prämie von 500.000 englischen Pfund (circa 594.000 Euro). Die mittlerweile zurückgetretene Darts-Legende Phil Taylor hat laut Schätzungen ein Vermögen von zehn Millionen Euro erspielt.

5. Selbst ein Blinder kann Darts spielen

Verrückt, aber wahr: Man muss nicht zwingend sehen können, um Darts zu spielen. Der erblindete Darts-Spieler Steve Geary bekam im Jahre 2001 in Hampshire (England) das Kunststück hin, seine drei Pfeile jeweils in die Triple 20 zu versenken und somit die Höchstpunktzahl von 180 zu erlangen. Dies gelingt selbst den hochbezahlten (und vor allem sehenden) Profis nur selten.

6. Unerträgliche Hitze auf der Bühne

Wegen der vielen Scheinwerfer herrscht bei einem Darts-Turnier auf der Bühne eine teilweise unerträgliche Hitze. Die Lichter sorgen vor dem Darts-Bord für Temperaturen von bis zu 30 Grad. "Ein Darts-Profi muss daher fit sein", sagt der Experte Elmar Paulke.

7. Auch im Darts wird gedopt

Auch wenn Darts nicht unbedingt ein körperlicher Sport ist, gibt es Athleten, die sich mit Doping einen unerlaubten Vorteil verschaffen. Im Jahre 2017 wurde bekannt, dass zwei Spieler bei dem höchstdotierten Turnier des Deutschen Dart Verbandes unerlaubte Substanzen eingenommen hatten. Seitdem wurde der Kampf gegen Doping intensiviert.

8. Großer Hype um Pappschilder und Schaumstoff-Finger

Wann immer ein Spieler alle drei Pfeile in der Triple-20 versenkt, strecken unzählige Zuschauer begeistert ein Pappschild mit der Aufschrift "180" (die Höchstpunktzahl) in die Höhe. Je Weltmeisterschaft werden daher rund 80.000 solcher Pappschilder verteilt. Ebenfalls sehr beliebt sind die Schaumstoffhände. Etwa 68.000 davon werden bei jeder WM in Umlauf gebracht.

9. Sechs Stunden Training pro Tag

So spektakulär eine Darts-Weltmeisterschaft sein mag, so monoton ist ein gewöhnlicher Trainingstag. Der deutsche Profi Max Hopp steht pro Tag rund sechs Stunden alleine vor dem Bord und wirft Pfeile.

10. Der Horror der Ally-Pally-Wespe

Sie zählt zu den größten Ängsten der Darts-Profis: die Attacke der sogenannten "Ally-Pally-Wespe". Die Insekten fühlen sich von den Scheinwerfern teilweise angezogen, schwirren dann um den Spieler herum und stören dessen Konzentration. Der Niederländer Ron Meulenkamp schlug sich im vergangenen Jahr bei dem Versuch, eine Wespe zu vertreiben, versehentlich sogar die Brille von der Nase.

11. Darts-Pfeile sind Maßarbeit

Ein Pfeil ist nicht gleich ein Pfeil. Profis tüfteln unendlich lange daran, die Pfeile auf das jeweilige Spiel zuzuschneiden. Was ist die perfekte Länge? Wie schwer sollen sie sein? Darts-Experte Elmar Paulke erklärt bei sport.de: "Außenstehende mögen glauben: Ob ein Dart nun 22 oder 25 Gramm wiegt, spielt keine Rolle! Doch die Profis sind so auf ihren Wurf geeicht, dass jedes Gramm entscheidend ist."

12. Weltrekord über 75 Stunden Darts

Im Jahre 2005 haben die beiden begeisterten Darts-Spieler Mimi el Mayati und Harald Kamper in Düsseldorf einen Weltrekord aufgestellt – und zwar im Dauer-Dartspielen. Die beiden warfen trotz irgendwann auftretender Rückenschmerzen und Magenkrämpfen ununterbrochen 75 Stunden lang Pfeile auf das Bord.


Quellen:


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