Luke Littler hat die Darts-Welt im Sturm erobert. Der 17-Jährige hievt den boomenden Sport fast im Alleingang in neue Sphären, nach dem WM-Titel nimmt das Wunderkind nun die großen Rekorde ins Visier.
Nach der Krönung nahm Luke Littler bereits die ganz großen Rekorde ins Visier. "Vielleicht gewinne ich noch ein paar Weltmeisterschaften mehr", sagte der neue König der Darts-Welt, als er endgültig den Thron seines Sports bestiegen hatte. "Tief in mir drin will ich den Rekord von Phil Taylor brechen, und ich bin sicher, dass ich die Fähigkeit dazu habe."
Die Bestmarke von 16 WM-Titeln des legendären Taylor wirkte bis zuletzt noch wie für die Ewigkeit. Doch nun, nach dem ersten Triumph des 17-jährigen Littler, scheint der Rekord plötzlich doch greifbar. Zu groß ist bereits die Dominanz des Teenagers.
Das als "Blockbuster-Finale" oder "Gigantenduell" betitelte Endspiel der Weltmeisterschaft 2025 zwischen Littler und dem dreimaligen WM-Champion
Littler löste van Gerwen in London damit nicht nur als jüngsten Weltmeister der Geschichte ab, er ist nun zweifellos der größte aktive Name des so boomenden Sports. Nur in der Weltrangliste steht der Engländer noch auf Platz zwei hinter seinem Landsmann Luke Humphries, dem er bei seinem WM-Debüt unterlegen war.
Zehn Titel in einem Jahr
In den zwölf Monaten danach folgten insgesamt zehn Turniersiege, darunter die Majortitel in der prestigeträchtigen Premier League, bei den World Series Finals und dem Grand Slam - und nun die WM-Krönung.
"Ich will mehr als zehn Titel in diesem Jahr gewinnen", sagte Littler, der am 21. Januar 18 Jahre alt wird, "aber wenn das nichts wird, habe ich immer noch das ganze große Ding."
Der unterlegene van Gerwen, der die Szene wie Taylor jahrelang dominiert hatte, schwärmte. "Alle 17 Jahre wird ein Star geboren. Er ist einer davon", sagte der Weltmeister von 2014, 2017 und 2019 über den Senkrechtstarter, der 17 Jahre und neun Monate jünger ist als er selbst. Auch Taylor verneigte sich vor einer "fantastischen Leistung".
Der britische Premierminister Keir Starmer gratulierte zu einem "faszinierenden" Auftritt: "Du solltest wirklich stolz auf das sein, was du erreicht hast, nicht nur für dich selbst, sondern für den Dartsport insgesamt."
Ein Glücksfall für den Darts-Sport
Für die gesamte Sportart ist Littler ein Glücksfall. Die Erfolgsgeschichte beschert der Professional Darts Corporation Einnahmen in Millionenhöhe, die TV-Quoten steigen rasant. Vor allem in Großbritannien kennt der Hype um Littler keine Grenzen, bereits im vergangenen Jahr wurde der Mann aus Warrington im Nordwesten Englands zum Nachwuchssportler 2024 gekürt, bei der Wahl zum Sportler des Jahres kam er auf Rang zwei.
Schon vor seinem WM-Sieg wurde der Name des glühenden Fußballfans von Manchester United bei Google am häufigsten eingegeben. Lediglich nach dem designierten US-Präsident Donald Trump und Prinzessin Kate wurden in der Suchmaschine öfter gesucht.
Auch in den Sozialen Medien stieß Littler in neue Sphären vor. Über 1,6 Millionen Menschen folgen ihm bei Instagram, unter den Dartsprofis mit Abstand am meisten. Schon oft war er Gast in Fernsehshows. Wie auch am Morgen nach seinem WM-Triumph, als er mit der riesigen Sid Waddell Trophy in der Frühstückssendung der BBC auftrat. Der Teenager ist längst auf dem Weg zum Superstar. (sid/bearbeitet von phs)
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