Im Herbst seiner Karriere kommt Niclas Füllkrug nun auch in der Königsklasse an. Im Spiel gegen Milan ruhen die Hoffnungen auf Dortmunds Mittelstürmer. Und auch für Füllkrug ist die Partie eine große Chance.
Mit 30 Jahren erlebt
Nach über 300 Spielen im deutschen Profi-Fußball steht Füllkrug vor seinem ersten Spiel in der Königsklasse von Beginn an. Er gehört damit zu den wenigen Spielern, die zwar schon Einsätze bei Weltmeisterschaften in der Vita stehen haben, im wichtigsten Vereinswettbewerb der Welt aber noch keine oder kaum Erfahrungen aufweisen können.
Terzic' einfache Rechnung
Für die Partie gegen den letztjährigen Halbfinalisten dürfte Füllkrug in Dortmunds Startelf gesetzt sein. Darauf deutet sein Auftritt bei der obligatorischen Pressekonferenz hin, aber auch die Konstellation, mit der sich der BVB schon am zweiten Spieltag konfrontiert sieht.
Die Mannschaft von
Das Experiment ging gründlich schief, weshalb die Borussia nun gegen Milan schon ziemlich unter Druck steht. "In der Regel braucht man ungefähr zehn Punkte in der Gruppenphase, um in die nächste Runde einzuziehen. Wenn man das mal runterrechnet, weiß man um die Wichtigkeit der Heimspiele", sagte Terzic am Dienstag.
Füllkrugs Konter gegen die Kritik
Der Trainer wird deshalb seine Mannschaft nicht nur personell, sondern auch in ihrer Ausrichtung anders auf- und einstellen gegen die Italiener. Der BVB wird voraussichtlich jene Ruhe und Geduld benötigen, die zuletzt zu zwei hart erkämpften Siegen in der Bundesliga geführt haben. Nur eben auf einem anderen, deutlich höheren Level.
Dazu gehört dann in letzter Konsequenz auch eine gut besetzte Angriffsmitte, die gegen den zu erwartenden tiefen Block der Gäste mit der einen oder anderen Flanke aufgebrochen werden kann - mit einem wie Füllkrug als Abnehmer im Zentrum.
Der vergleichsweise "einfache" Fußball der Borussia der letzten Wochen hat sich als ertragreich erwiesen und dürfte auch gegen die konterstarken Italiener mit ihren schnellen Angreifern das Mittel der Wahl sein. Dabei will Füllkrug mit der öffentlichen Wahrnehmung der letzten BVB-Spiele gar nicht mitgehen.
"Spielerisch kann das gar nicht so schlecht sein", sagte er also und er schob sofort eine Erklärung nach. "Wir haben viele Punkte gesammelt, wir sind ungeschlagen in dieser Saison, wir haben eine megastarke Rückrunde hingelegt letzte Saison. Mir missfällt so ein bisschen die Wahrnehmung des Ganzen."
Stattdessen hob Füllkrug die positiven Erkenntnisse der letzten Wochen heraus, unter anderem auch die Fortschritte bei den sogenannten weichen Faktoren: "Im Moment haben wir eine mentale Stärke und einen Siegeswillen, der extrem ist und der sichtbar ist."
Effizienz ist gefragt
Mentale Stärke alleine wird gegen Milan aber nicht reichen. Immer noch generiert der BVB zu wenige klare Torchancen, schießt vergleichsweise selten aufs gegnerische Tor und ist ein gutes Stück entfernt von der Torgefahr und der Leichtigkeit, mit der die Mannschaft große Teile der abgelaufenen Rückrunde bestritt. Umso wichtiger ist auch eine gewisse Effizienz in den entscheidenden Momenten.
Gegen Wolfsburg und in Hoffenheim am letzten Freitag war der BVB in dieser Disziplin stark. Nur insgesamt zehn Schüsse aufs Tor reichten für gleich vier Treffer. Einer davon ging auf das Konto von Niclas Füllkrug, der damit endlich die Torlos-Serie der Dortmunder Angreifer durchbrach. Der Platz des "echten" Torjägers ist beim BVB im Frühstadium der Saison immer noch verwaist. Niclas Füllkrug bietet sich nun erneut die Gelegenheit, an diesem Zustand etwas zu verändern.
Verwendete Quelle:
- bvb.de: Terzic erwartet gegen Mailand ein "intensives und knappes Spiel"
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