- Vor dem Pokalspiel gegen den TSV 1860 München muss Borussia Dortmund aufgrund von Hallers Erkrankung umplanen.
- Aus dem Testspiel gegen Villareal konnte Dortmunds Trainer Edin Terzic einige Erkenntnisse ziehen, was mögliche Aufstellungen betrifft.
- Es scheint eine Tendenz zu geben, doch viel Zeit zum Experimentieren bleibt der Mannschaft nicht mehr.
Natürlich sehnt sich Michael Köllner nach "einem Fußball-Fest". Der Trainer und sein TSV 1860 München dürfen nach Jahren in den Niederungen des deutschen Fußball mal wieder ins Rampenlicht. Die Pokal-Erstrundenpartie zwischen den Löwen und Borussia Dortmund wird schließlich auch im Free-TV gezeigt; und wenn in München-Giesing dann das Licht angeht, dann will der krasse Außenseiter bereit sein. Für ein Fußball-Fest, was aus Sicht der Löwen nichts anderes heißt als: für die große Sensation.
Nichts anderes wäre für Köllner ein Sieg gegen die zweitbeste Mannschaft des Landes, wo die Sechziger selbst doch "Nummer 70, 60, 50 oder vielleicht 40" seien. Zu verlieren hat der Drittligist gegen den BVB jedenfalls nichts - zumal bei der Borussia seit der Hiobsbotschaft von Sebastien Hallers Erkrankung nichts mehr so ist, wie es war.
Lesen Sie auch: Haller-Schockdiagnose: Der BVB steht vor einer Grundsatzentscheidung
Stellt Terzic die Grundordnung beim BVB um?
Von der Aufbruchstimmung ist wenig geblieben, der BVB muss schon wieder verschiedene Baustellen beackern und zuschütten und auch inhaltlich neu denken. Das betrifft auch die Grundordnung, mit der Trainer
Eigentlich schienen die Varianten mit der Viererkette gesetzt, nach
Im 3-5-2 hat er im letzten Testspiel gegen Villarreal spielen lassen und dabei trotz der Niederlage einige sehr gute Dinge gesehen:
- Wie die beiden Halbverteidiger im Spielaufbau andribbeln können oder direkt in die Spitze mehrere Linien überspielen.
- Wie sie sich gegenseitig absichern können und zur Not immer auch einer der drei zentralen Verteidiger ins Mittelfeld schieben kann, um mehr Balldruck aufzubauen.
- Wie die Flügelverteidiger, insbesondere der grundsätzlich sehr offensiv ausgerichtete Raphael Guerreiro, aus der etwas höheren Position und im Wissen einer verlässlichen Absicherung hinter sich nach vorne anschieben kann.
- Und wie Jude Bellingham in einer etwas anderen Rolle noch mehr Einfluss aufs Spiel nehmen kann.
Tendenz zur Dreierkette und zwei Angreifern
Vor allen Dingen aber könnte Terzic so mit zwei Angreifern aus den Halbräumen angreifen lassen. Mit Spielern, die mehr über ihr Tempo kommen und mit dem Gesicht zum Tor agieren - und nicht als Wandspieler mit einem direkten Gegenspieler im Rücken. Karim Adeyemi und Donyell Malen scheinen wie gemacht für diese Positionen, der eigentlich geplante Flankenfokus dürfte vorerst passé sein.
"Haller war unser klarer Wunsch", sagte Terzic am Mittwoch auf der Pressekonferenz und blieb da erst noch so vage wie möglich. "Da geht natürlich etwas verloren. Wir müssen bereit sein, Lösungen zu finden." Eine dieser Lösungen könnte die Umstellung der Grundordnung sein und damit auf zwei statt nur einer klaren Sturmspitze.
"Wir haben bewusst die Doppelspitze ausprobiert, sind auf das Tempo gegangen, haben in der Vergangenheit aber auch schon ohne klaren Stoßstürmer gespielt", so Terzic. "Wir haben mit Moukoko einen der talentiertesten Spieler auf dieser Position in unseren Reihen. Hazard hat letztes Jahr gegen Leipzig dort ausgeholfen, auch Malen und Adeyemi können dort spielen. Wir werden einiges ausprobieren." Nur bleibt eben kaum noch Zeit für große Experimente. Ab sofort zählen nur noch Ergebnisse.
Lesen Sie auch: BVB stellt Chefscout Markus Pilawa frei – weil der zum FC Bayern geht?
Verwendete Quellen:
- br.de: TSV 1860: "Mismatch" gegen den großen BVB im Pokal
- bvb.de: Edin Terzic: "Ausverkauftes Haus, Flutlicht – dafür trainiert man!"
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.