- Seit über vier Jahrzehnten steht Michael Zorc in Diensten von Borussia Dortmund, im kommenden Sommer ist Schluss.
- Wie geht es ihm damit und was kommt danach?
Wenn Michael Zorc auf seine imposante Zeit bei Borussia Dortmund zurückblicken soll, könnte er von Meisterschaften und Champions-League-Triumphen sprechen oder vom Fast-Kollaps des Klubs. Zorc erzählt aber gern eine Anekdote aus einer anderen Zeit, über seinen ersten Spielertransfer: Dede.
Der Brasilianer reiste damals ins Trainingslager am Vierwaldstättersee in der Schweiz an und nach einer ersten anstrengenden Einheit bei größter Hitze sprangen alle Spieler zur Abkühlung ins Wasser. Dede nicht - der hatte Angst vor Krokodilen.
Michael Zorc beim BVB: Volle Titelsammlung und Klopp als Wendepunkt
Michael Zorc könnte ganze Bühnenprogramme füllen mit seinen Geschichten aus über vier Jahrzehnten Profi-Fußball. Zorc ist in seinem 44. Jahr als Spieler oder Sportdirektor, jeden einzelnen Tag davon hat er Borussia Dortmund gewidmet.
Erst 17 Jahre als Profi in 571 Pflichtspielen. Zorc holte als Kapitän zwei Mal die Meisterschaft und die Champions League, ein Triumph im DFB-Pokal macht den Dreiklang komplett. Nahtlos wechselte er ins Management beim BVB und ist heute der dienstälteste Sportchef der Liga.
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Rolf Rüssmann hat Zorc mal den Spitznamen Susi verpasst, da war er noch ganz jung und hatte wallendes schwarzes Haar. Das hat sich gehalten, ohne dabei despektierlich zu wirken. In seiner Kompetenz oder Autorität ficht das Zorc jedenfalls nicht an.
Er war der Baumeister jener Dortmunder Generation, die den Klub erst dahin gebracht hat, wo er seit rund zehn Jahren ist. Die Verpflichtung von Jürgen Klopp gilt im Rückblick als Wendepunkt eines Klubs, der kurz davor erst den finanziellen Ruin in letzter Sekunden abwenden konnte und danach einfach nur darbte.
Zorc setzte fast zwei Milliarden Euro an Transfers um
Dass heute in jeder Saison - zumindest in der Theorie - die Meisterschaft in Dortmund ein Thema ist, dass die Mannschaft Dauergast in der Champions League ist und jedes Jahr ein Topfavorit auf den DFB-Pokal, liegt auch an der beständigen Arbeit von Zorc. Der hat die Borussia zu einer der ersten Adressen für junge, entwicklungsfähige Spieler gemacht und damit ein neues Geschäftsmodell entwickelt, das sehr einträglich ist. Angeblich nähert sich die Gesamtsumme an Umsätzen aus Zu- und Verkäufen unter Zorcs Regie mittlerweile der Zwei-Milliarden-Euro-Grenze.
Wenn Michael Zorc im kommenden Sommer 60 Jahre alt wird, dürfte das alles Vergangenheit sein. Zorc hört nach dieser Saison auf, er wird die Geschicke an Sebastian Kehl weitergeben und sich selbst dann zurückziehen.
Er sei nicht auf einer Art Abschiedstournee, sondern erledige bis zum Ende einfach nur seinen Job. Was danach genau kommt, weiß er offenbar selbst noch nicht. Ein Engagement bei einem anderen Klub ist jedenfalls kaum vorstellbar: Michael Zorc gibt es nur in Schwarz und Gelb.
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