Immer wieder bringt Fortuna Düsseldorfs Christos Tzolis mit seinen aufs Tor gezogenen Eckbällen Bochums Kasten im Relegations-Hinspiel in Gefahr. Er provoziert sogar ein Eigentor des Bundesligisten. Doch eigentlich wollte Tzolis es will schöner haben.

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Fortuna Düsseldorf ist der Rückkehr in die Bundesliga ganz nah - und das vor allem dank "Schlitzohr" Christos Tzolis. Nach seiner nächsten Gala-Vorstellung beim 3:0 (1:0) im Relegations-Hinspiel beim VfL Bochum äußerte sich der Zweitliga-Torschützenkönig (22 Tore) zu seiner cleveren Eckballvariante, die den Sieg der Düsseldorfer einleitete.

"Ich wollte direkt treffen."

Fortuna Düsseldorfs Christos Tzolis zu seinem Plan vor dem Tor zum 1:0

"Vor dem Tor war der Plan ehrlicherweise, auf den zweiten Pfosten zu schießen", erklärte der Grieche nach der Partie: "Ich habe gesehen, dass der Keeper zwei Schritte zu weit vorne stand. Ich wollte direkt treffen."

Tzolis bereitete mit eben jener Ecke das 1:0 vor. Er traf mit seinem direkten Versuch den Pfosten, anschließend sprang der Ball vom Oberschenkel des Bochumers Philipp Hofmann ins VfL-Tor. "Das Tor ist mit etwas Glück passiert, aber das ist mir egal", sagte der 22-Jährige, der auch die beiden weiteren Düsseldorfer Tore durch Felix Klaus (64.) und Yannik Engelhardt (72.) gegen rat- und harmlose Bochumer mustergültig vorbereitete und bei jedem seiner gefährlich Richtung Tor gedrehten Eckbälle Bochums Veteran im Tor, Andreas Luthe, zu Paraden zwang.

Bochums Philipp Hofmann trifft im Anschluss an Christos Tzolis' Eckball ins eigene Netz
Bochums Philipp Hofmann (Zweiter v.l.) trifft im Anschluss an Christos Tzolis' Eckball ins eigene Netz im Relegations-Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 23. Mai 2024 ins eigene Netz. Der scharfe getretene Ball springt vom Pfosten zurück ins Feld und trifft Hofmann. © picture alliance / pepphoto /Horst Mauelshagen

Nervenstarker Christos Tzolis mit Kunstschuss im DFB-Pokal

Dass Tzolis ein Mann für die besonderen Momente und für Überraschungen gut ist, hatte er auch im Viertelfinale des DFB-Pokals bewiesen. Am 30. Januar 2024 versenkte Tzolis im Elfmeterschießen beim späteren Zweitliga-Meister und Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli seinen Strafstoß zum 4:3 in aufreizend lässiger Art und Weise. Er überlupfte Paulis Keeper Sascha Burchert im Stile des früheren tschechoslowakischen Nationalspielers Antonin Panenka. Der hatte so im EM-Finale 1976 Sepp Maier düpiert und Europameister Deutschland entthront.

Tzolis' Lässigkeit und Nervenstärke gefiel dessen Trainer Daniel Thioune damals gar nicht. Thioune bemängelte fehlenden Respekt vor dem Gegner, sagte im ZDF-Interview aber auch: "Wer trifft, hat recht. Jetzt muss ich es nehmen. Verbietet sich dann vielleicht, mit ihm zu schimpfen." Hätte Tzolis jedoch mit seinem Kunstschuss versagt, hätte es von Thioune damals "relativ lange Ohren" gegeben.

Christos Tzolis möchte gerne in Düsseldorf bleiben

Tzolis ist von Norwich City aus der zweiten englischen Liga jedoch nur ausgeliehen. Zu einem möglichen Verbleib in Düsseldorf äußerte sich die Leihgabe zurückhaltend. "Ich mag Düsseldorf, aber der Wechsel liegt nicht in meiner Hand", sagte Tzolis, er habe aber "gerne eine Zukunft in Deutschland" und stellte eine Entscheidung darüber in naher Zukunft in Aussicht: "Ich bin ausgeliehen mit Option, die Option ist also da. Ich denke, nächste Woche wissen wir, ob ich hier bleibe oder nicht."

Zunächst müssen Tzolis und seine Mannschaft aber den entscheidenden Schritt in Richtung Bundesliga gehen. Am 27. Mai (20:30 Uhr/Sky und Sat.1) kommt der VfL zum Rückspiel nach Düsseldorf - und Trainer Daniel Thiuone forderte am Sky-Mikrofon von seiner Mannschaft: "Heute hat sie die Tür aufgemacht, jetzt muss sie auch durchgehen." (sid/hau)

Verwendete Quellen:

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