Die Fan-Proteste, die derzeit Wochenende für Wochenende die Bundesliga beschäftigen, können noch länger weitergehen. Ein übergeordnetes Ziel der Proteste ist dabei, die Bundesliga für Investoren uninteressant zu machen.
Lange Pausen, Schmähgesänge und kein Ende in Sicht: Die Fan-Proteste in den deutschen Fußballstadien könnten noch weitergehen und sollen auch die Attraktivität der Bundesliga für potenzielle Investoren verringern. "Natürlich möchte die DFL gerne ein sauberes Produkt verkaufen", sagte Thomas Kessen vom Fanbündnis Unsere Kurve dem SID, "wenn sie da aber die Mitglieder vergisst, kann es sein, dass weiterhin mit Spielunterbrechungen zu rechnen ist".
Die Proteste wurden vom Bündnis Fanszenen Deutschlands initiiert, Kessen und Unsere Kurve "unterstützen diesen Protest aber durchaus und teilen insbesondere die Forderungen". Eine Wiederholung der Abstimmung über den Investoren-Einstieg soll mit den Aktionen erzwungen, künftige Geldgeber abgeschreckt werden.
Keine Prognose über die Dauer der Fan-Proteste
Es soll die Frage aufgeworfen werden, "ob dieses Produkt, das CVC oder Blackstone kaufen wollen, überhaupt so verlockend ist. Genau darauf zielen die Proteste ab", sagte Kessen, eine Prognose über die Dauer der Aktion wagte er aber nicht. Darüber "entscheiden die Gruppen der Fanszenen Deutschlands. Diese diskutieren und bewerten die Situation immer wieder neu und finden zumeist lokal passende Wege."
Seit der geheimen und deshalb umstrittenen Abstimmung über die Öffnung der DFL für Investoren am 11. Dezember kam es immer wieder zu Aktionen, bei denen durch Fans Spielunterbrechungen in der Bundesliga und 2. Bundesliga provoziert wurden. Zuletzt erzwangen Anhänger von Hertha BSC eine über 30-minütige Pause, als sie im Zweitliga-Topspiel gegen den Hamburger SV Tennisbälle auf den Rasen warfen. Die Berliner Ultragruppierung Harlekins '98 titelte anschließend in einer Mitteilung: "32 Minuten und kein Ende in Sicht". (sid/ska)
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