Xabi Alonso bleibt lieber bei Bayer Leverkusen, Julian Nagelsmann beim DFB – und auch Ralf Rangnick möchte nicht nach München: Der FC Bayern hat auf der Suche nach dem Nachfolger von Thomas Tuchel die nächste Abfuhr kassiert. Welche Trainerkandidaten bleiben den Münchnern noch für die kommende Saison?

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Auf Xabi Alonso und Julian Nagelsmann folgt Ralf Rangnick: Auch der 65-Jährige lehnt den Trainerjob beim FC Bayern ab. Welche Kandidaten bleiben den Münchnern noch für die Nachfolge Thomas Tuchels im Sommer? Und wer möchte als Kandidat Nummer vier überhaupt antreten? Ein Überblick der Trainer-Kandidaten beim FC Bayern:

Roberto De Zerbi (44/Brighton & Hove Albion)

Roberto De Zerbi
Roberto De Zerbi hat sich in der Premier League bereits einen Namen gemacht. © IMAGO/PA Images/Richard Sellers

Der Italiener war stets eine Art Dark Horse in diesem Rennen, nun klingt sein Name relevanter denn je. De Zerbi gilt als Revoluzzer, seine unkonventionelle Taktik mit den Kernelementen Locken und Zuschnappen fasziniert nicht nur die englischen Fußballkenner – auch Bayern-Sportvorstand Max Eberl ist ein Fan, obwohl De Zerbi kein Deutsch spricht.

Doch stünde dieser aufstrebende, begehrte Trainer überhaupt zur Verfügung, nachdem der FC Bayern bereits öffentlich mit drei anderen Anfragen scheiterte? Eigentlich, sagte De Zerbi kürzlich zudem, wolle er sowieso in Brighton bleiben.

Zinédine Zidane (51/vereinslos)

Zinedine Zidane
Zinédine Zidane wäre aktuell wohl die größte Trainer-Lösung für die Münchner. © IMAGO/PanoramiC/Baptiste Autissier

Als Spieler einer der Größten der Geschichte, als Trainer dreimaliger Champions-League-Sieger mit Real Madrid. Viel mehr geht nicht. Es gab auch immer wieder Gerüchte, sogar von einer nahen Einigung war in Spanien bereits die Rede. Das war allerdings vor der Saga um ein Engagement Rangnicks.

Und auch bei "Zizou" würde eine Sprachbarriere bestehen. Englisch solle der neue Coach "zumindest sprechen", sagte Max Eberl zuletzt: "Ich weiß nicht, ob Zidane Englisch spricht." Das klingt nicht nach intensiven Sondierungen.

Hansi Flick (59/vereinslos)

Hansi Flick
Beim FC Bayern maximal erfolgreich, beim DFB gescheitert: Hansi Flick. © IMAGO/Javier Garcia/Shutterstock

Der Gedanke an den Erfolgstrainer des Sextuple-Jahrs 2020 ist naheliegend, zumal Flicks damaliger Gegenspieler Hasan Salihamidzic den Verein verlassen hat. Doch Flick wäre angesichts seines traurigen Intermezzos als Bundestrainer wohl nur eine Ersatz- oder Übergangslösung.

Martin Demichelis (43/River Plate)

Martin Demichelis
Er wäre einer mit "Stallgeruch": Ex-Bayern-Spieler Martin Demichelis. © IMAGO/Manuel Cortina/SOPA Images

Einer, der das "Mia san mia" als Spieler, U19- und Reserve-Trainer jahrelang gelebt hat. In seiner argentinischen Heimat hat sich Demichelis in Windeseile seine Sporen verdient, feierte mit River Plate gleich in seiner Debütsaison die Meisterschaft. Schon nach Bekanntwerden der Tuchel-Trennung zum Saisonende wurde ihm die unvermeidliche Frage gestellt. Demichelis: "Ich bin bei River - und ich liebe es, hier zu sein." Allerdings sagte er auch: "Jeder weiß, wie sehr ich mich Bayern München verbunden fühle."

Mister X: Übergangslösung für Klopp?

Jürgen Klopp
Jürgen Klopp möchte ein Jahr Pause machen. Wird er anschließend zur großen Trainer-Lösung? © IMAGO/Marco Canoniero

So viele davon gibt es gar nicht mehr. Unai Emery hat bis 2027 bei Aston Villa verlängert, Roger Schmidt tat zuletzt recht deutlich sein Desinteresse kund. Vielleicht Julen Lopetegui, Antonio Conte oder gar der ewige Louis van Gaal?

Jeder Trainer, der an irgendeiner Stelle national oder international etwas vorzuweisen hat, wurde mal gehandelt. Sie alle vereint, dass sie eher Übergangslösungen wären. Vielleicht liegt aber gerade darin der Reiz für die Bayern.

Denn durch die Verlängerung mit Nagelsmann jagt der DFB nun nicht mehr Jürgen Klopp. Der könnte, wenn er nach seinem Sabbatical wieder Lust und Kraft hat, im Sommer 2025 verfügbar sein.

Geht es nach einigen Fans, dann ist sowieso Thomas Tuchel dieser Mister X, eine Petition für den Verbleib des Trainers sammelte bereits mehr als 18.000 Unterschriften. "Erfreulich" sei so etwas, sagte Tuchel, das Thema habe aber "keine Priorität". Spätestens nach dem öffentlichen Krach mit Uli Hoeneß wirkt diese Lösung wirklich äußerst fern. (SID/ms)

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