Seit dem Aus von Donata Hopfen als Geschäftsführerin führt ein Duo übergangsweise die Deutschen Fußball Liga. Jetzt gibt es eine überraschende Nachfolgeregelung.

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Die in der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbekannten Marc Lenz und Steffen Merkel werden zukünftig die Doppelspitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) bilden.

Die beiden bisherigen Direktoren lösen die Interims-Geschäftsführer Axel Hellmann und Oliver Leki ab, die ihre Posten Ende des Monats räumen. Die Personal-Entscheidung des DFL-Aufsichtsrats unter der Führung von Hans-Joachim Watzke gab der Ligaverband am Donnerstag bekannt.

Überraschende Lösung nach turbulenter Phase

Seit dem Ende der Ära des langjährigen DFL-Chefs Christian Seifert ging es in der Führung turbulent zu. Nachfolgerin Donata Hopfen hatte im Januar 2022 ihren Job aufgenommen und war mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet worden. Doch bereits Anfang Dezember gab die DFL nach internen Streitigkeiten die Trennung bekannt.

Seit dem Abschied von Hopfen Ende des vergangenen Jahres führen Leki und Hellmann die Geschäfte. Beide galten als Kandidaten für eine dauerhafte Lösung, doch sowohl Leki als auch Hellmann kehren voll zu ihren Bundesliga-Clubs zurück.

Zwischenzeitlich galt Jan-Christian Dreesen als Favorit für die DFL-Geschäftsführung. Der 55-Jährige entschloss sich aber dazu, als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München die Nachfolge von Oliver Kahn anzutreten.

"Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel leisten seit Jahren herausragende Arbeit für die DFL. Beide genießen innerhalb der Organisation und bei den Klubs höchste Anerkennung. Sie sind mit allen Themen und Zukunftsprojekten der DFL-Gruppe vertraut, waren bereits Bestandteil der Führungsebene und sind bestens vernetzt", sagte Watzke.

Neue DFL-Bosse stehen vor Herkulesaufgabe

Watzke sei "fest davon überzeugt, dass ihre frische, kreative Denkweise – gepaart mit ihrer jahrelangen, externen und hauseigenen Erfahrung und Expertise – eine sehr gute Voraussetzung darstellt, um die aktuellen Herausforderungen erfolgreich anzugehen. Insbesondere hoffe ich, dass es der neuen Geschäftsführung mit Unterstützung des Präsidiums gelingen wird, ein stabiles Fundament für ein konstruktives, offenes Miteinander der 36 Klubs zu bilden."

Die neuen Bosse, die laut der DFL einstimmig vom Aufsichtsrat bestellt worden sind, stehen vor einer Herkulesaufgabe. Der Profifußball ist zerstritten wie nie zuvor. Nach dem gescheiterten Einstieg eines Investors steht die Existenz des Ligaverbands in seiner jetzigen Form auf dem Spiel.

In den Gremien haben sich Lager gebildet, zahlreiche Klubchefs haben zuletzt die Abspaltung der Bundesliga von den Zweitligisten ins Gespräch gebracht, die Topklubs erwägen das Ende der Zentralvermarktung. (sid/dpa/fte)

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