Am Samstag erwacht die Bundesliga aus ihrem Corona-Schlaf. Zu früh, befindet Bayern-Legende Paul Breitner im Interview mit "Sportbuzzer". Er hätte lieber noch zwei Wochen gewartet - und dafür auch gleich Fans ins Stadion gelassen.

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Der Neustart der Bundesliga am Samstag (So können Sie die Spiele live verfolgen) teilt Fußballdeutschland in zwei Lager. Die einen freuen sich, dass der Ball endlich wieder rollt. Die anderen sehen in der Sonderstellung des Fußballs einen Affront oder wenigstens ein Risiko in der anhaltenden Corona-Pandemie. Bayern-Legende Paul Breitner gehört der zweiten Gruppe an - zumindest ein bisschen.

"Ich hätte es befürwortet, noch zwei oder drei Wochen zu warten. So hätten alle ein besseres Gefühl gehabt, wenn der Wiederbeginn des Fußballs mit weiteren Lockerungen des täglichen Lebens einhergeht", erklärt er im Interview mit "Sportbuzzer.de".

Gleichzeitig malt er ein düsteres Bild einer möglichen Zukunft. Man könne im Moment nicht wissen, wie sich die Epidemie entwickle und "ob Ende des Jahres oder im nächsten Jahr die Bundesliga überhaupt noch existiert".

Breitner will Fans ins Stadion lassen

Zudem glaubt der 68-Jährige, dass man bei einem späteren Neustart und der Durchführung von mehreren englischen Wochen auch Fans ins Stadion hätte lassen können. Breitners Logik: "Wenn wir ab nächster Woche in Bayern wieder in den Biergärten sitzen, hätte man auch eine Fußball-ähnlichere Situation in den Stadien schaffen können."

Die Anreise würde Breitner entzerren, indem er beispielsweise in der Allianz Arena pro Spiel lediglich 7.000 Heimfans beziehungsweise Dauerkartenbesitzer zulassen würde und meint: "Wir Deutsche sind doch Weltmeister im Reglementieren und Organisieren, wir würden auch das locker hinbekommen!"

Und noch etwas stößt Breitner auf: dass die DFL nun fünf Auswechslungen pro Spiel erlaubt, um das Verletzungsrisiko der Spieler zu minimieren. Breitners Meinung: "Drei reichen, basta!"

Bundesliga-Neustart "eine Wiedergeburt"

Dass sich einige über die Sonderstellung des Fußballs ärgern, will ihm nicht in den Kopf: "Die Bundesliga hält den Schädel hin für andere. Und das ganz ohne Steuergelder, ohne Subventionen, wie sie milliardenschwere Dax-Konzerne eingefordert haben. Der Fußball hat gelitten, war demütig und will sich nun aus sich selbst heraus heilen. Das ist eine großartige Leistung."

Den Bundesliga-Neustart sieht Breitner gar als "eine Wiedergeburt, eine Befreiung". Und wer wird Deutscher Meister? "Na sicher" der FC Bayern. (ska)

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