Obwohl die Fans in den Stadien lauthals dagegen protestierten, entschieden sich die Vereine der DFL in dieser Woche mit einer Zweidrittelmehrheit für Verhandlungen mit einem möglichen Investor. Doch wohin soll das Geld überhaupt fließen? Und wie sieht der Plan für die Zukunft konkret aus?

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Wohlwollend nehmen die deutschen Fußballfans das Vorhaben der DFL allerdings nicht auf. Die Sorge rund um die Einflussnahme eines Investors und der damit verbundenen Wettbewerbsverzerrung ist groß, auch das Einreißen der 50+1-Regel bereitet vielen Bauchschmerzen. Dennoch hat sich nach einer ersten Abstimmung im Mai nun ein Großteil der Vereine für den Poker auf eine möglicherweise lukrativere Zukunft entschieden.

Status Quo: Mehrheit will frisches Geld

24 der 36 Erst- und Zweitligavereine stimmten Anfang dieser Woche mit Ja und öffneten einem potenziellen Investor damit die Tür. Die beiden Geschäftsführer der DFL, Marc Lenz und Steffen Merkel, können ab sofort in Verhandlungen treten, drei attraktive Angebote aus dem Private-Equity-Bereich soll es bereits geben.

Laut Informationen der "Sportschau" liegt ein konkreter Plan, an welchen Stellen das Geld verwendet werden soll, aber bereits vor. Insgesamt 900 Millionen bis eine Milliarde Euro soll eingesammelt werden, davon wäre ein nicht unerheblicher Teil für die Bereiche Digitalisierung und Internationalisierung vorgesehen.

Digitalisierung

Besonders in digitalen Inhalten hinkt die DFL hinterher. 164 Millionen Euro sollen deshalb in eine Videoplattform fließen, Fans könnten hier exklusive Inhalte kaufen.

Ein solches Abomodell kennen Sportfans bereits aus anderen Ligen, wie der NBA oder der NFL. Auch ein internationaler Fanshop soll hier verortet werden.

Vermarktung im Ausland

Der FC Bayern oder Borussia Dortmund reisen bereits seit Jahren nach Fernost oder in die Vereinigten Staaten, um ihre Marken auch außerhalb Europas zu stärken.

Das soll zukünftig auch kleineren Klubs möglich gemacht werden. Rund 183 Millionen Euro sollen deshalb unter anderem für Reisen, Koordination von internationalen Turnieren und weiteren DFL-Büros im Ausland gesteckt werden.

Attraktivität der Übertragungen steigern

Doch auch das Kerngeschäft, der deutsche Markt, darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden. 126 Millionen Euro sollen für die Verbesserung der Übertragungen investiert werden, die Spieler sollen beispielsweise durch Kabinenaufnahmen noch nahbarer werden.

Ein Baustein könnte eine ligaweite Dokumentation sein, hier orientiert sich die DFL ebenfalls an anderen Sportarten, im Tennis oder Motorsport wurden bereits ähnliche Formate produziert.

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Virtuelle Werbung und Rücklagen

Des Weiteren veranschlagt die DFL 65 Millionen Euro für Werbeanpassungen, vor allem virtuelle Werbung soll im Fokus stehen. Der wachsende E-Sport mit der Virtual Bundesliga soll acht Millionen Euro bekommen, weitere 54 Millionen Euro bleiben als "strategischer Rückhalt" im Topf, so die "Sportschau". Übrig bleiben 400 Millionen Euro, die für Reisekosten, aber auch als Puffer für die nächsten Jahre dienen sollen.

Beim Verkauf der Vermarktungsrechte müssten die Klubs für zwanzig Jahre acht Prozent ihrer Einnahmen abdrücken. Dadurch entstehende Löcher sollen durch Rücklagen gedeckt werden. Auf die Gestaltung des Spielplans, eine Einführung von Playoffs oder Spiele im Ausland soll der zukünftige Geldgeber keinen Einfluss haben, so die beiden DFL-Geschäftsführer Lenz und Merkel.

Bekommt die Bundesliga bald einen neuen Namen?

Bis Ende März 2024 soll der Deal in trockenen Tüchern sein, rechtzeitig bevor die neuen Medienrechte ausgeschrieben werden.

Auch ein neuer Name für die Bundesliga steht im Raum, wer sich die Rechte sichern wird, ist derzeit noch unklar.

Verwendete Quellen

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