Wegen gemeinschaftlichen Raubes wurden zwei Fans des TSV 1860 München zu Freiheitsstrafen von jeweils 15 Monaten ohne Bewährung verurteilt. Allerdings räumte die Justiz den beiden die Chance auf eine mildere Strafe ein: Sie müssten dazu nur in einem Fanshop des FC Bayern München einkaufen gehen.
Nach dem Münchner Derby FC Bayern München II gegen den TSV 1860 München II vor einem Jahr überfielen zwei "Löwen"-Fans einen FCB-Anhänger im Hauptbahnhof. Die beiden Täter hatten sich ihr Opfer bereits in der U-Bahn ausgesucht. Mit einem dritten Mann stoppten sie den Bayern-Anhänger, zogen ihm seine Jacke aus und zerrissen das Fan-T-Shirt. Als sich Bundespolizisten näherten, flohen die Angreifer und nahmen noch einen Strohhut mit. Das halbnackte Opfer blieb zurück.
Ohne Reue und Geständnis
Die beiden Sechziger wurden schnell gefasst. Wie "sueddeutsche.de" berichtet, zeigten sie vor Gericht allerdings keinerlei Reue und gaben auch die Identität des dritten Mannes nicht Preis. Aus diesen Gründen fiel die Strafe auch härter aus als angenommen: Ein Jahr und drei Monate müssen die Fußballfans wegen gemeinschaftlichen Raubes voraussichtlich ins Gefängnis.
Nach diesem harten Urteil haben die Täter nun allerdings die Möglichkeit, an einem "Täter-Opfer-Ausgleich" teilzunehmen. Ein neutraler Schlichter wird versuchen, einen sowohl materiellen als auch zwischenmenschlichen Ausgleich zwischen den Tätern und dem Opfer herbeizuführen. Das Kuriose dabei: Die beiden Löwen-Fans können auf eine mildere Strafe hoffen, wenn sie in einem FC-Bayern-Shop eine Jacke, ein T-Shirt und einen Strohhut für ihr Opfer einkaufen. Ob die Täter diesem Vorschlag zustimmen, bleibt abzuwarten. (ff)
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