Die Uefa steht bei den Fans des FC Bayern München gerade nicht sehr hoch im Kurs. Weil der europäische Fußballverband Bayerns Champions-League-Gegner ZSKA Moskau für rassistische Verfehlungen mit einem Geisterspiel bestrafte, mussten viele Anhänger ihre bereits gebuchten Flüge stornieren. Ein paar Anhänger nahmen die Reise trotzdem auf sich - mit dem bestmöglichen Ausgang.

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Zwar durften die rund 70 Fans des FC Bayern München nicht ins Moskauer Stadion. Das 1:0 ihrer Roten erlebten sie aber trotzdem live und vor Ort - im 18. Stock eines nahe liegenden Bürogebäudes. Der Blick ist großartig, die Russen freundlich. Der "Club Nr. 12", der die ganze Reise organisiert hatte, twitterte launig aus dem Hochhaus: "Die Russen hier oben im 18. Stock sind gastfreundlich und servieren uns gebratene (!) Weißwurst. Da haben sie wohl etwas falsch verstanden."

Die Stimmung der Fans ist hervorragend ("Die Optimisten unter uns meinen, dass man im Gästeblock in Barcelona auch nicht näher dran ist" @clubnr12) - auch weil sie kurz vor dem Spiel erfahren haben, dass der FC Bayern München die "nicht unerheblichen Mietkosten" erstatten will, wie "Club Nr. 12" auf seiner Facebook-Seite mitteilte.

Obwohl die Fans das Spiel in dieser besonderen Atmosphäre genießen konnten, ist die Wut auf die Uefa noch lange nicht verraucht. Auf ihrer Facebook-Seite stellt der Fanklub die durchaus berechtigte Frage: "Warum ist es aus der Sicht der Uefa undenkbar, dass 70 angereiste Bayernfans das Spiel besuchen, während die Uefa gleichzeitig 300 Tickets an Sponsoren verteilt?" Besonders sauer stößt den Fans auf, dass viele Sponsoren ihre Karten scheinbar an ZSKA-Anhänger abgegeben hatten, die ihr Team somit im Stadion unterstützen konnten. Die Uefa muss sich nun fragen, ob Geisterspiele das richtige Mittel sind, Vereine für rassistische Vergehen zu bestrafen.

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