- Mit der Zunahme der Schnelligkeit und Athletik im Fußball mehren sich seit Jahren die Fälle von Gehirnerschütterungen auf dem Spielfeld.
- Die UEFA reagiert mit einer Charta auf den mitunter laxen Umgang mit einer oft unterschätzten Verletzung.
Die Europäische Fußball-Union hat eine Charta für die Vorgehensweise bei Gehirnerschütterungen von Spielern eingeführt. Die Regelungen wurden von der Medizinischen Kommission der UEFA unter Vorsitz von DFB-Arzt Tim Meyer aufgestellt und betreffen alle Spiele bei UEFA-Club- und Nationalmannschaftswettbewerben der Männer und Frauen. Im Mittelpunkt steht dabei, die Gesundheit der Akteure besser zu schützen.
Bei Verdacht auf eine Gehirnerschütterung soll der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen, damit der Spieler vom Mannschaftsarzt untersucht werden kann. Die Behandlung sollte dabei nicht länger als drei Minuten dauern, so lange es sich nicht um einen schwerwiegenden Fall handelt. Der Spieler darf danach nur nach ausdrücklicher Bestätigung des Mannschaftsarztes weiterspielen.
Lesen Sie auch: Die Gehirnerschütterung als unterschätzte Gefahr
Teamärzte sollen Schulungen zu Gehirnerschütterungen abhalten
Die Charta sieht auch vor, die Klubs zum Einsatz eines medizinischen Videoüberwachungssystems zu ermutigen. Teamärzte werden zudem gebeten, in Schulungen Spieler, Trainer und Mitarbeiter über das Vorgehen bei Gehirnerschütterungen zu informieren.
Lesen Sie auch: So gefährlich ist Fußball für den Kopf
Das Thema ist auch Teil der Überlegungen bei den Regelhütern des Fußballs. So läuft beim International Football Association Board (Ifab) auch eine Studie über Gehirnerschütterungen im Fußball. Dabei geht es auch darum, ob im Falle einer Gehirnerschütterung eine zusätzliche Auswechslung möglich ist. (dpa/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.