Sabrina Wittmann, die erste Cheftrainerin im deutschen Männer-Profifußball, wird auch in Zukunft an der Seitenlinie des FC Ingolstadt stehen. Wittmann ist an ihrem Ziel angelangt, muss dafür aber noch eine wichtige Trainerlizenz erlangen.
Das Foto zum Meilenstein zeigt eine Trainerin am Ziel ihrer Träume. Mit Kapuzenpulli und verschränkten Armen ließ sich Sabrina Wittmann ablichten - die 32-Jährige trägt ab sofort einen neuen Titel: Cheftrainerin des FC Ingolstadt.
"Als ich im Mai die erste Mannschaft interimsmäßig übernommen habe, hatte ich für mich gehofft, dass es nicht bloß ein kurzes Abenteuer bleibt", kommentierte die erste Cheftrainerin im deutschen Männer-Profifußball ihre Beförderung beim Drittligisten: "Mit jedem Moment, den ich anschließend mit der Mannschaft verbracht habe, wurde dieser Wunsch, langfristig in dieser Position bleiben zu dürfen, stärker."
Und die Verantwortlichen um Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer entsprachen dem Wunsch der gebürtigen Ingolstädterin, die seit 19 Jahren im Verein ist. "Sabrina Wittmann hat in ihrer bisherigen Zeit auf der Schanz eindrucksvoll bewiesen, dass sie nicht nur die Fähigkeit besitzt, junge Spieler zu fördern, sondern auch Mannschaften nachhaltig zu entwickeln, deren volles Potenzial auszuschöpfen und zum Erfolg zu führen", sagte Beiersdorfer: "Dies hat sie über Jahre hinweg sowohl im Nachwuchs wie auch zuletzt bei den Profis eindrucksvoll unter Beweis gestellt."
Tatsächlich sprechen die Resultate unter der Regie Wittmanns, die im Mai von der U19 zu den Profis aufgerückt war und zunächst interimsweise die Nachfolge von Michael Köllner angetreten hatte, für sich. In den vier Partien mit der Trainerin an der Seitenlinie blieben die Oberbayern ungeschlagen, fuhren gegen den VfB Lübeck den höchsten Saisonsieg ein (6:1) und feierten zudem den ersten Landespokal-Triumph in der Vereinsgeschichte.
Wittmann braucht noch Pro-Lizenz
"Jeder hier weiß, wie sehr mir Ingolstadt am Herzen liegt. Hier hat alles angefangen und hier bin ich groß geworden. Ich durfte mir über viele Jahre ein stabiles Fundament aufbauen, auf das ich zurückgreifen kann und werde", sagte Wittmann: "Wir werden den Weg, den wir im Mai eingeschlagen haben, mit absoluter Begeisterung, hoher Konsequenz und maximaler Intensität fortsetzen."
Intensiv dürfte es für Wittmann in jedem Fall werden. Schließlich fehlt ihr noch die eigentlich notwendige Pro-Lizenz der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Der nächste Lehrgang beginnt im Januar des kommenden Jahres, die Doppelbelastung wird sicher eine Herkulesaufgabe für die Vorreiterin.
Doch für Wittmann ist erst einmal der Weg das Ziel: "Ich bin unheimlich stolz und dankbar, dass diese Reise, die wir begonnen haben, nun fortgesetzt wird." (sid/jum)
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