Noch vor seinem ersten Pflichtspiel hört Peter Hyballa beim südafrikanischen Klub Sekhukhune United FC als Trainer auf. Der Grund: Der deutsche Trainer soll angeblich über einen Sex-Skandal gestolpert sein.
Slowakei, Niederlande, Dänemark: Peter Hyballa hat im Laufe seiner Trainerlaufbahn schon einige Länder abgeklappert. Sein neuestes Abenteuer sollte ihn sogar auf einen anderen Kontinent verschlagen. Anfang Juli startete der 48-Jährige sein Engagement in Südafrika beim Sekhukhune United FC.
Doch nun, nach nur wenigen Wochen, ist alles schon wieder vorbei. Noch vor seinem ersten Pflichtspiel trat Hyballa als Trainer zurück. Jedoch wohl nicht ganz freiwillig. Die südafrikanische "Sunday World" will erfahren haben, dass der deutsche Trainer aufgrund eines angeblichen Sex-Skandals hingeschmissen hat – oder eher hinschmeißen musste.
Klub wurde angeblich mit Sex-Video von Hyballa erpresst
Im Bericht der "Sunday World" heißt es, dass der Zeitung ein Video zugespielt wurde, das den Trainer beim Sex mit einer Prostituierten zeigt. Anders als in Deutschland ist Prostitution in Südafrika jedoch verboten – bei Vergehen kann es empfindliche Strafen geben.
Unbekannte sollen die Vereinsführung mit dem Video erpresst haben, sie forderten Geld, wie viel ist allerdings nicht überliefert. Die Drohung der Erpresser: Zahlt der Klub nicht, wird das Hyballa-Video veröffentlicht. Der Schaden für den Verein wäre wohl enorm.
Sekhukhune United gab am vergangenen Sonntag die Trennung von Hyballa offiziell bekannt. In der Mitteilung heißt es, dass der Trainer gerade sein Rücktrittsschreiben eingereicht habe – Grund dafür seien "dringende persönliche Angelegenheiten". Der Verein akzeptiere das Rücktrittsgesuch und wünsche Hyballa für die Zukunft alles Gute, heißt es weiter.
Nach dem Bericht, den die "Sunday World" veröffentlicht hat, ist der Grund für Hyballas Rücktritt noch vor dem ersten Pflichtspiel jedoch das Video. Der Trainer soll von der Klubführung mit dem Clip konfrontiert worden sein, zunächst leugnete er dem Bericht zufolge alles. Später habe er dann aber doch zugegeben, der Mann auf den Aufnahmen zu sein, woraufhin ihn der Verein aufforderte, seinen Rücktritt zu erklären.
Weder Hyballa selbst noch der Klub wollten sich genauer zu dem Vorfall äußern. Klubbesitzer Simon Malatji wies dabei auf rechtliche Konsequenzen hin, sagte allerdings, dass man das Video sowie die Anfrage der Zeitung zur Kenntnis genommen habe.
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Hyballa hat immer wieder Probleme bei seinen Vereinen
Das Abenteuer Südafrika endet für den 48-Jährigen also, bevor es überhaupt richtig angefangen hat. Es ist nicht das erste Mal, dass Hyballa Probleme bei einem Verein hat. Bei seiner vorherigen Station, dem niederländischen Erstligisten NAC Breda, soll es Mobbing-Vorwürfe gegeben haben. Laut "Bild" soll der Trainer einige seiner Spieler als "Speckis" bezeichnet haben.
"Die Vorwürfe sind aus dem Zusammenhang gerissen und werden bewusst falsch dargestellt", erklärte sich Hyballa im vergangenen September gegenüber der Zeitung. Es half jedoch nichts: Nach nur acht Monaten und 28 Spielen wurde Hyballa entlassen.
Schlecht lief es für Hyballa auch beim dänischen Zweitligisten Esbjerg fB, den er von Mai bis August 2021 trainierte. 21 Spieler sprachen in einem offenen Brief das Misstrauen aus. Die Spieler berichteten dänischen Medien zufolge unter anderem von Mobbing, Drohungen und zu harten Trainingsmethoden, die zu Verletzungen geführt hätten.
"Was abgelaufen ist, ist eine Riesensauerei. Das war Rufmord. Es ist eine Hetzjagd gegen mich abgelaufen. Sogar meine Familie wurde bedroht", erklärte Hyballa, der bei der EM 2021 als ZDF-Experte fungierte, gegenüber "transfermarkt.de". Ob sich Hyballa auch diesmal gegen die Vorwürfe wehren wird, bleibt abzuwarten.
Verwendete Quellen
- sundayworld.co.za: Sekhukhune coach asked to explain explicit sex video
- Instagram-Post von Sekhukhune United FC
- bild.de: Deutscher Trainer wehrt sich nach Mobbing-Rauswurf
- transfermarkt.de: "Schockierter" Hyballa verlässt Esbjerg fB – Wehrt sich gegen "Rufmord" und "Hetzjagd"
- transfermarkt.de: Trainerprofil von Peter Hyballa
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