Der Frauenfußball gewinnt zunehmend an Bedeutung und Strahlkraft, seine Fangemeinde wächst. Dies schlägt sich auch in der Vermarktung nieder. Erstmals in der Geschichte des Videospiels "Fifa" wurden auch Frauenligen integriert. Viele Spielerinnen aber sind mit ihrer optischen Darstellung alles andere als einverstanden.

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Seit 1993 veröffentlicht der Videospiele-Hersteller EA Sports das vom Fußball-Weltverband Fifa lizenzierte, gleichnamige Spiel für PC und Konsole. 30 Jahre später gibt es für die Fans erstmals die Möglichkeit, mit und in Frauen-Mannschaften zu spielen. Integriert wurden in "Fifa 23" die englische Barclays Women's Super League, die französische Division 1 Arkema, die National Women's Soccer League aus den USA und die Uefa Women's Champions League.

Spielerinnen sind teils entsetzt: "Zeitverschwendung"

Das Echo auf die verwendeten Darstellungen der Spielerinnen in dem Videospiel fällt teils verheerend aus. Die ehemalige US-amerikanische Nationalspielerin Sydney Leroux, im Jahr 2022 beim Angel City FC vorübergehend Teamkollegin der deutschen Nationaltorhüterin Almuth Schult, schrieb in einem Tweet: "Ich weiß, dass Sie erwarten, dass Frauen einfach dankbar sind, dass Sie uns ein wenig Publicity verschaffen, aber bitte hören Sie auf, unsere Zeit zu verschwenden. Einige von uns sind kahl."

Kanadas Nationaltorhüterin Kailen Sheridan ist ebenso mindestens verwundert und nannte ihre im Spiel zwischen Nationalmannschaft und Verein wechselnde Frisur in ihrem Twitter-Beitrag einen "Witz": "Bruhhh, von kahl rasiert zu vollem Dutt."

Sarah Gorden: "Die haben noch nie ein Spiel der NWSL gesehen"

Leroux' Teamkollegin Sarah Gorden schüttete sich in ihrem Tweet vor Lachen aus, was eine ihrer einprogrammierten Fähigkeiten in "Fifa 23" angeht: "Als @EASPORTSFIFA mich nicht in die Top 10 für Geschwindigkeit brachte, war ich sauer, aber ich dachte, eh, wir werden es ihnen zeigen. Aber als sie mir eine Geschwindigkeitsbewertung von 48 gegeben haben, wurde mir klar, dass sie noch nie ein NWSL-Spiel gesehen haben und nie sehen werden."

Madison Hammond, ebenfalls im Kader von Angel City FC, kommentierte Gordens Eintrag mit der Bemerkung: "Ich glaube, Sie haben Dich einfach in realer Geschwindigkeit gemessen. Eine andere Erklärung sehe ich nicht." Und Hammond bittet um sachdienliche Hinweise in eigener Sache, sollte jemand sie im Videospiel entdecken: "Das bin ich nicht." Leroux vermutet scherzhaft: "Das ist Didier Drogba."

Caprice Dydasco: "Das bin ich nicht"

Auch Caprice Dydasco erkennt sich nicht wieder. Die Spielerin des Sky Blues FC schrieb in einem Tweet: "Ich danke EA Sports für die Entscheidung, die NWSL aufzunehmen, aber das stellt nicht mich dar."

Verwendete Quellen:

  • Twitter-Accounts von Caprice Dydasco, Sarah Gorden, Madison Hammond, Sydney Leroux und Kailen Sheridan
  • www.ea.com: FIFA 23 Frauen-Vereinsfußball
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