Während der Liga-Partie zwischen Manchester City und dem FC Liverpool waren Raheem Sterling und Joe Gomez aneinandergeraten. Nur einen Tag später setzten sie ihren Streit bei der englischen Nationalmannschaft fort - worauf Sterling aus dem Kader flog. Dafür gibt es nun Kritik von einem ehemaligen Nationalspieler.

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Raheem Sterling gehört nicht zum Aufgebot der englischen Fußball-Nationalmannschaft im 1000. Länderspiel des Teams im Londoner Wembley Stadion gegen Montenegro. Und das, obwohl der flinke Offensivspieler von Manchester City fit und in super Verfassung ist.

"Wir haben die Entscheidung getroffen, Raheem für das Spiel gegen Montenegro am Donnerstag nicht in Betracht zu ziehen. Ich bin der Meinung, dass die von uns ergriffenen Maßnahmen das Richtige für die Mannschaft sind", sagte Trainer Gareth Southgate der "BBC".

Laut einer Mitteilung des Englischen Fußballverbandes (FA) wurde Sterling, der in der bisherigen EM-Qualifikation acht Treffer erzielt hatte, "aufgrund einer Störung in einem privaten Team-Bereich" am Montag fallen gelassen.

Streit in der Kantine? Sterling fliegt aus Englands Kader

Nach Angaben englischer Medien gerieten Sterling und Joe Gomez vom FC Liverpool in der Kantine des nationalen Fußballzentrums des englischen Fußballverbandes aneinander. Wie die "Daily Mail" berichtet, soll Sterling Gomez von hinten an den Nacken gegriffen haben. Team-Kollegen mussten offenbar Schlimmeres verhindern.

Ausgangspunkt war die 1:3-Liga-Pleite von Manchester City bei dem von Jürgen Klopp trainierten Spitzenreiter am Sonntag. Die beiden Engländer waren kurz vor Spielende aneinandergeraten, tauschten ein paar Schubser, Rempler und Worte aus.

Sterling entschuldigt sich nach Konflikt mit Joe Gomez

Sterling gab zu, dass ihn die Emotionen in der Kantine überwältigt hätten. Es sei ein "Fünf-bis-zehn-Sekunden-Ding" gewesen, teilte er am Dienstag über seinen Instagram-Account mit.

Inzwischen soll er sich entschuldigt haben. "Wir beide haben uns ausgesprochen und sind uns über einiges klar geworden und schauen nach vorne", postete Sterling.

City-Star aus Kader geworfen - im Einvernehmen mit der Mannschaft

Southgate sagte, er habe die Entscheidung zum Wohle des Kaders getroffen - und im Einvernehmen mit allen Spielern. England braucht nur noch einen Punkt, um sich für die Endrunde der Europameisterschaft 2020 zu qualifizieren.

"Eine der großen Herausforderungen und Stärken von uns ist es, dass wir die Clubrivalitäten von der Nationalmannschaft trennen können", sagte Southgate laut FA-Website. "Leider waren die Emotionen nach dem gestrigen Spiel immer noch nicht verarbeitet."

Rio Ferdinand kritisiert Trainer Gareth Southgate

Sterling aus dem Kader für das Spiel gegen Montenegro zu werfen, stößt jedoch auch auf Kritik. Der ehemalige englische Nationalspieler und Kapitän von Manchester United, Rio Ferdinand, findet, dass die Situation "besser und hinter verschlossenen Türen" hätte geregelt werden soll, wie er am Dienstag bei Facebook schrieb.

"Southgate hat als Nationaltrainer Englands klasse Arbeit geleistet - bis jetzt", findet Ferdinand. Der 41 Jahre alte TV-Experte könne verstehen, dass der Trainer ein harmonisches Mannschaftsgefüge anstrebe, doch Streitigkeiten wie diese seien in Mannschaften "voller Testosteron nichts Ungewöhnliches". (msc/dpa)

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