Nach dem umstrittenen Spiel um den europäischen Supercup im Corona-Hotspot Budapest zeigt sich die UEFA zufrieden. Die Rückkehr tausender Fans ins Stadion sei gelungen. Verschiedene Bilder von den Rängen aber zeigen, dass die Fans Abstände und das Tragen oder Nichttragen der Maske sehr individuell interpretierten.

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Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat nach dem viel diskutierten Supercup im Corona-Risikogebiet Budapest eine positive Bilanz gezogen. Der offizielle Match Report verzeichnete keine Zwischenfälle. Auch Bayern München begrüßte nach dem 2:1 nach Verlängerung gegen den FC Sevilla das UEFA-"Pilotprojekt" zur Zuschauerrückkehr.

Bayern-Boss Rummenigge dankt dem Chef der UEFA für "Emotionen"

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bedankte sich beim UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin für die "professionelle Durchführung" des umstrittenen Spiels vor 15.180 Fans in der Puskas Arena. "Das war ein wichtiger Schritt zurück zur Fußballkultur, zu Emotionen und Atmosphäre im Stadion", sagte der 65-Jährige.

Es sei "ein herrliches Gefühl" gewesen, den Titel "wieder mit unseren Fans zu feiern", ergänzte Rummenigge: "Als ich nach dem Spiel in das Stadionrund geblickt habe, habe ich sehr viele glückliche Bayern-Fans gesehen." Für die Münchner war es die erste Partie vor Publikum seit Anfang März.

"Es hat einfach gut getan", sagte Trainer Hansi Flick über den Fan-Zuspruch, "es war für uns alle ein schöner Moment. Und wie ich gehört habe, hat es so weit gut geklappt. Ich hoffe, dass die Stadien irgendwann wieder voll sind." Thomas Müller unterbrach ein Sky-Interview mit den Worten: "Boah, es ist richtig laut hier. Das ist mal wieder richtiger Fußball."

Bilder zeigen: Fans interpretieren Schutzmaßnahmen individuell

Verschiedene Aufnahmen von den Tribünen aber zeigen, dass die Fans die Schutzmaßnahmen gegen eine Infektion mit dem Coronavirus sehr unterschiedlich interpretierten: Weitere und gar keine Abstände waren ebenso zu entdecken wie Menschen mit und ohne Mund-Nasen-Bedeckung - oder einer Bedeckung, die unter dem Kinn hängt.

Ceferin hatte seinen "Testballon" zuvor nochmals verteidigt und den Kritikern "politische Kampagnen" vorgeworfen. "Glaubt nicht, dass wir das wegen des Geldes tun. Es kostet mehr, als wir einnehmen", beteuerte der Slowene. Es sei "immer das Einfachste, nichts zu tun und abzuwarten. Dann machst du keine Fehler, aber dann bewegt sich auch nichts."

DFB will auch wieder Fans zu Länderspielen zulassen

Eine Entscheidung bezüglich der Fan-Rückkehr in den anderen europäischen Wettbewerben gebe es noch nicht, ergänzte Ceferin. Die deutsche Nationalmannschaft möchte bei den Länderspielen im Oktober in Köln gegen die Türkei (7. Oktober) und die Schweiz (13. Oktober) jeweils 9.000 Zuschauer zulassen. (sid/hau)

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