Nach seinem Abschied vom TSV Landsberg trainiert Sascha Mölders derzeit die zweite Mannschaft des SV Mering. Diese spielte auch am Samstag Fußball – obwohl in der Region der Katastrophenfall ausgerufen worden war.

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Im Landkreis Aichach-Friedberg, der an Augsburg angrenzt, herrscht der Katastrophenfall. Ganze Orte stehen dort unter Wasser, darunter auch Mering. Dennoch wurde am Samstag in der Kreisklasse Augsburg ein Spiel ausgetragen. Die zweite Mannschaft des SV Mering verlor am letzten Spieltag der Saison mit 1:4 gegen den direkten Konkurrenten, die Sportfreunde Friedberg, die sich somit Aufstieg und Meistertitel sicherten. Zuvor hatte offenbar allen voran der Meringer Vorsitzende Georg Resch auf die Austragung des Spiels bestanden, zum Unmut des Gegners aus Friedberg.

Resch weist Vorwürfe zurück

Georg Resch, der neben seiner Vereinstätigkeit auch Fraktionsvorsitzender der CSU im Meringer Gemeinderat ist, betonte laut der "Augsburger Allgemeinen" im Vorfeld, dass der neue Platz das Wasser schnell abfließen lasse und den Spielbetrieb somit ermöglichen würde. Dafür erntete er auf in den sozialen Medien heftige Kritik. Die restlichen Spiele der Liga wurden allesamt aufgrund des Hochwassers abgesagt, viele Spieler und Vereinsmitglieder beteiligten sich als Helfer und Helferinnen.

Auf die Kritik reagierend erklärte der Vorsitzende im Nachgang, der Bayerische Fußball-Verband habe auf der Austragung des Spiels bestanden und die Durchführung des Spieltags in einer Mitteilung als "oberstes Gebot" bezeichnet. Zudem sei er selbst am Samstag zwölf Stunden lang im Hochwasser-Einsatz gewesen, das Spiel habe er dabei nur nebenbei geschaut. Laut den Verantwortlichen der Sportfreunde Friedberg habe man in langen Telefonaten mit dem MSV vor dem Spiel versucht, eine Absage zu erwirken, doch die Meringer hätten auf die Austragung beharrt.

Trainer Mölders "tut es leid"

1860- und FC-Augsburg-Legende Sascha Mölders, dem in den vergangenen beiden Jahren mit dem SV Mering II zwei Aufstiege gelungen waren, sagte nach dem Spiel: "Natürlich tut es mir für alle Leute leid, die betroffen sind. Und natürlich gibt es Wichtigeres als Fußball." Außerdem betonte der 39-Jährige, dass viele seiner Spieler nach dem Spiel geholfen hätten, wo es ginge.

Sportfreunde-Vorsitzender Fritz Sedl konnte sich einen kleinen Seitenhieb nach dem Spiel nicht verkneifen: "Hochmut kommt vor dem Fall." Durch die Niederlage muss die Mölders-Truppe nun in der Relegation um den Aufstieg kämpfen.

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