Julian Nagelsmann hat wenig Verständnis für die Kader-Absage von Torwart Leno. Dieser wollte nicht nur als Reservist zurückkommen. Der Bundestrainer reagiert mit deutlichen Worten.
Torwart
"Wenn er herausragend spielt, und alle anderen nicht, kann die Tür auch wieder weiter aufgehen", bemerkte Nagelsmann zwar. Aber deutlich schob der 37-Jährige nach: "Bernd ist ja jetzt keine 25 Jahre mehr, sondern er hat auch eine gewisse Reife, Dinge zu bewerten. Und wenn er sie so bewertet, darf er das gerne für sich machen." Berufungen in die Nationalmannschaft sind für Nagelsmann eine Ehre.
Nach dem Ausfall von Marc-André ter Stegen wollte Nagelsmann den 32 Jahre alten Leno, der in England für den FC Fulham spielt, als Nummer drei nominieren. Das genügte dem neunmaligen Nationalspieler nicht. Ohne Spielzusage wolle er lieber in London trainieren, sagte Leno, der mit Nagelsmann und Torwartcoach Andreas Kronenberg gesprochen hatte.
Nagelsmann: "Damit war der Spieler nicht so zufrieden"
"Natürlich lebe ich mit der Erklärung von ihm, sagte Nagelsmann nun in Zenica und erklärte: "Es ist relativ simpel. Er hat Forderungen gestellt in dem Gespräch, die ich aus internen Gründen, die ich mit dem Trainerteam und auch mit dem Torwarttrainer bespreche, nicht erfüllen konnte. Deswegen hat er von mir eine sehr interessante Perspektive aufgezeigt gekriegt, die nicht in der Kurzfristigkeit liegt, sondern in der Mittelfristigkeit. Damit war der Spieler aber nicht so zufrieden, dass er sich dazu entschieden hat, jetzt nicht zu kommen."
In den Nations-League-Partien gegen Bosnien-Herzegowina am Freitag (20:45 Uhr/RTL) in Zenica und am kommenden Montag in München gegen die Niederlande werden zunächst der Stuttgarter Alexander Nübel (28) und danach der Hoffenheimer Oliver Baumann (34) im DFB-Team jeweils debütieren. (dpa/bearbeitet von lh)
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