- Bundestrainer Joachim Löw stellt dem Weltmeister-Trio Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng eine Rückkehr in die Nationalmannschaft in Aussicht.
- Zwar will Löw seinen Verjüngungskurs nicht abbrechen - würde ihn aber mit Blick auf die derzeitige Entwicklung unterbrechen.
Joachim Löw hat die EM-Tür für Thomas Müller und seine ausgebooteten Weltmeisterkollegen weit aufgestoßen - und der Bayern-Antreiber würde im Sommer liebend gerne hindurchgehen.
"Ich habe große Lust, da um den Titel zu kämpfen, wenn ich darf", sagte Müller nach dem 4:2 (2:2) im Klassiker gegen Borussia Dortmund. Eine gute Stunde zuvor hatte Bundestrainer Löw ihm, Mats Hummels und Jerome Boateng deutlicher denn je eine Rückkehr in Aussicht gestellt.
"Die Europameisterschaft ist ein eigener Wettbewerb und unsere Aufgabe ist es, die besten Spieler, die beste Mannschaft mitzunehmen, um den größtmöglichen Erfolg zu garantieren", sagte er in der Halbzeitpause bei Sky. Klarer hatte der 61-Jährige noch nie erkennen lassen, dass er im Notfall wieder auf das von ihm im März 2019 geräuschvoll aussortierte Trio setzen würde.
Löw will Verjüngungskurs nicht ab- aber unterbrechen
Zwar betonte Löw mit Blick auf seinen Verjüngungskurs in der Nationalmannschaft erneut, "einen Umbruch sollte man nicht völlig abbrechen". Man könne ihn aber unterbrechen, "wenn man so ein Jahr hatte wie wir, wo die Entwicklung stehen geblieben ist".
Löw machte auch deutlich, dass er dabei nicht nur an Müller denkt. Dabei "reden wir immer von den drei Spielern" Müller, Hummels und Boateng, betonte er ungefragt. Auch die beiden Letztgenannten wären zur Rückkehr bereit, das haben sie oft genug bekundet.
Löw will im Mai vor der EM-Nominierung sehen, "wo stehen wir, was brauchen wir" - und dann entscheiden. Während Müller den oft viel zu ruhigen Jungstars als stimmgewaltiger Antreiber und offensive Allzweckwaffe helfen könnte, wären Hummels und/oder Boateng mögliche Stabilisatoren der wackligen Defensive. Wenn er sie hole, "muss man ihnen klare Verantwortung geben. Dann sind sie natürlich gesetzt", meinte der Bundestrainer.
Müller hat Lust, "mit den Jungs dieser Generation mitzumachen"
Zum Auftakt der WM-Qualifikation Ende März gegen Island, in Rumänien und gegen Nordmazedonien sei das Trio allerdings noch kein Thema, erklärte Löw. Dann sollen mit Blick auf die Endrunde 2022 in Katar die jungen und noch jüngeren wie Ausnahmetalent Jamal Musiala vom FC Bayern ran.
Doch danach könnte noch einmal die Stunde von Müller und Co. schlagen. Der 31-Jährige jedenfalls hat richtig Bock, "mit den Jungs dieser Generation mitzumachen", wie er mit Blick auf die "goldenen" Jahrgänge 1995/96 um Joshua Kimmich, Leroy Sane oder Leon Goretzka betonte.
Und wie sehen das die Youngster? Wortführer Kimmich hatte Löw schon nach der Ausbootung offen kritisiert. Und Goretzka meinte am Samstag: "Ich möchte mit Thomas immer auf Titeljagd gehen, er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns und gibt uns in schwierigen Situationen den Glauben, Spiele zu drehen." Genau das braucht es bei der EM. (AFP/Marco Mader/dh)
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