Schiedsrichter in der Google Pixel Frauen-Bundesliga? Ja, warum denn nicht? Wenn Schiedsrichterinnen in der Bundesliga schiedsen sollten, dann dürfen meinetwegen auch Schiedsrichter in der Google Pixel Frauen-Bundesliga Spiele leiten.
Wenn Schiedsrichterinnen im Fußball der Männer, dann auch umgekehrt. Aber darum geht es bei dem jüngsten Vorschlag seitens des 1. FC Nürnberg ja nicht. Zugrunde liegt eine sehr verallgemeinerte Kritik an den Schiedsrichterinnen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Und hier beginnt ein Vergleich von Äpfeln und Birnen.
Die Forderung nach Schiedsrichtern darf auf keinen Fall zu Lasten der Erfahrung und dem Einsatz der Frauen gehen - also deren Förderung und Forderung. Und hier ist die Sorge groß, dass ein Einsatz von Schiedsrichtern die Schere nur vergrößern wird. Oder gibt es bei der nächsten Unzufriedenheit von Bundesligaclubs bei Schiedsrichterentscheidungen Forderungen nach Schiedsrichterinnen?
Ein Vergleich benötigt gleiche technische Voraussetzungen
Es gibt unterschiedliche Voraussetzungen in der Bundesliga und Google Pixel Frauen-Bundesliga. Als Beispiel: Kameras. Während die Spiele in der Bundesliga mit 26 Kamera übertragen werden, gibt es in der Google Pixel Frauen-Bundesliga sechs Kameras. Und wenn wir von Kameras reden, ist der Weg zum Video Assistant Referee nicht weit: In der Bundesliga ist das Fangnetz für die Schiris in seiner siebten Saison. Und in der Google Pixel Frauen-Bundesliga? Gibt es sie nicht.
Im Zeitalter modernster Technologie ist es unverständlich, warum Videoassistentensysteme den Männerligen vorbehalten bleiben sollen. Auch hier sollten möglichst gleiche Bedingungen geschaffen werden – zumindest dann, wenn man eine faire Vergleichbarkeit der Leistungen erreichen möchte.
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Ein Vergleich benötigt gleichen Erfahrungsschatz
Der Vergleich von Schiedsrichtern in der Bundesliga und Schiedsrichterinnen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ist bizarr, denn Schiedsrichterinnen leiten mit weniger Erfahrungszeitraum bereits Spiele in der höchsten Klasse im Fußball der Frauen. Niemand wird als perfekte*r Schiedsrichter*in geboren, sondern es beruht auch viel auf Erfahrung und Routine. Auch hier gilt: Es ist ein Marathon, kein Sprint.
Die Professionalität eines Schiedsrichters oder einer Schiedsrichterin hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von Erfahrung und Ausbildung. Anstatt einen simplen Rollentausch anzustreben, muss der Fokus darauf liegen, dass weibliche Unparteiische dieselben Chancen zur Weiterentwicklung erhalten wie ihre männlichen Kollegen.
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Ein Vergleich benötigt gleiche professionelle Bedingungen
Zur Förderung gehört, dass Schiedsrichterinnen genügend Zeit für das nötige Training haben, ohne für Training und Spiele ihren gesamten Jahresurlaub im Job nehmen zu müssen. Aber bitte nicht ein Förderprogramm für alle Schiedsrichter*innen. Das bringt nichts. Natürlich sollte man jede Person individuell fördern, so dass alle die gleichen Chancen haben, das Ziel zu erreichen.
Und wenn dann im Fußball alle, wirklich alle gleich gefördert werden würden, dann können wir den Vergleich mit "Equal Leistung" ansetzen. Dazu gehört übrigens auch Equal Pay als eine der Voraussetzungen für "Equal Leistung". Es geht darum sicherzustellen, dass Schiedsrichterinnen genug verdienen können und nicht für Training und Spiele ihren Jahresurlaub investieren müssen (gilt übrigens auch für Spielerinnen, insbesondere bei Europa- und Weltmeisterschaften!) Wie viel wäre gewonnen, wenn sie genügend Honorar bekommen, um für das Besserwerden unbezahlten Urlaub nehmen oder in Teilzeit arbeiten zu können.
Die Diskussion um Schiedsrichterinnen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga erfordert eine differenzierte Betrachtung. Ein einfacher Rollentausch zwischen den binären Geschlechtern reicht nicht aus. Es bedarf gleicher oder wenigstens ähnlicher technischer Voraussetzungen, Erfahrungsschatzes und professioneller Bedingungen, um eine faire Bewertung und einen Vergleich zu erlauben. Die Förderung von Schiedsrichterinnen muss individuell erfolgen, um gleiche Chancen zu gewährleisten.
Zudem ist eine angemessene Bezahlung und die Möglichkeit, Training und Spiele ohne Einbußen im Berufsleben wahrnehmen zu können, entscheidend. Nur wenn diese Bedingungen erfüllt sind, können wir die Diskussion um Leistungen von Schiedsrichtern in der Bundesliga und Schiedsrichterinnen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga sinnvoll führen.
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