Marco Reus fällt aus, weitere Stars waren lange Zeit angeschlagen und sind noch nicht in WM-Form: Die Vorbereitung auf die WM 2014 in Brasilien lief für die deutsche Nationalmannschaft keineswegs optimal. Doch das ist alles egal! Wir nennen fünf Gründe, warum Deutschland es in diesem Jahr allen Zweiflern zeigt und endlich wieder Fußball-Weltmeister wird.

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In der Vorbereitung lief alles gegen uns - umso besser!

Marco Reus hat sich schwer verletzt und verpasst die WM. Manuel Neuer, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger konnten einen Großteil der Vorbereitung nicht absolvieren. Sami Khedira ist nach seinem Kreuzbandriss immer noch nicht in Topform. Die vergangenen Testspiele liefen mit Ausnahme der zweiten Halbzeit gegen Armenien suboptimal. Die ganz große WM-Vorfreude schwappt noch nicht über. Sind wir deshalb chancenlos in Brasilien? Keineswegs!

Es klingt paradox: Aber vielleicht ist es umso besser, dass wir in der Vorbereitung so große Probleme hatten. Wir erinnern uns an Italien vor der WM 2006: Top-Teams wie Juventus Turin und der AC Mailand, die einen Großteil der Nationalspieler für die WM abstellten, waren in einem großen Manipulationsskandal verstrickt. Eine ruhige Vorbereitung war nicht möglich. Der Effekt: Das Team rückte noch enger zusammen und krönte sich letztendlich zum Weltmeister. So ähnlich darf es in diesem Jahr gerne auch bei unserem Team laufen!

Der Druck lastet auf den anderen

Natürlich gehört Deutschland auch bei dieser Weltmeisterschaft wieder zum Favoritenkreis - der ganz große Druck lastet aber auf anderen Teams. In erster Linie auf Brasilien, das als Gastgeber gefordert ist und für den alles andere als der sechste WM-Triumph eine immense Enttäuschung wäre. Auch von Brasiliens Erzrivalen Argentinien wird bei einem Turnier auf südamerikanischem Boden viel erwartet. Lionel Messi muss zeigen, dass er sein Nationalteam zum ganz großen Titel führen kann. Und auch Spanien muss als amtierender Weltmeister liefern. Jogis Jungs hingegen reihen sich in der Favoritenliste erst einmal dahinter ein - und können ohne den großen Druck umso größer aufspielen.

Wir sind eine Turniermannschaft

Wir geben zu, der Satz: "Deutschland ist eine Turniermannschaft" ist die abgedroschenste aller Phrasen im Bezug auf die deutsche Nationalmannschaft vor einem großen Turnier. Aber ganz ehrlich: Deutschland ist nun mal eine Turniermannschaft! Bei der WM 2002 waren wir spielerisch gewiss nicht die zweitbeste Mannschaft der Welt, dennoch standen wir im Finale. Auch bei der Heim-WM 2006 spielten wir deutlich über unseren Möglichkeiten - und sind nur denkbar knapp an Italien im Halbfinale gescheitert.

Bei den folgenden großen Endrunden 2008, 2010 und 2012 haben wir es immer mindestens bis ins Halbfinale geschafft. Wir wiederholen uns gerne: Deutschland ist eine Turniermannschaft! Das haben unsere Jungs stets gezeigt und das werden sie auch ab der ersten Minute gegen Portugal zeigen.

Wir haben immer noch die beste Offensive der Welt

Mit Marco Reus fällt der wohl wichtigste Offensivspieler des deutschen Teams für die WM aus. Das ist bitter - sowohl für ihn persönlich als auch für alle deutschen Fußball-Fans. Dennoch haben wir immer noch eine exzellent besetzte Offensive. Mesut Özil, Mario Götze, Thomas Müller, Toni Kroos, Andre Schürrle, Lukas Podolski, Julian Draxler - da lecken sich sämtliche Nationen die Finger nach.

Und wenn Torjäger Miroslav Klose seine übliche WM-Form abruft, dann wird er Ronaldos Rekordmarke mit 15 Endrunden-Treffern überbieten - dazu benötigt er nur noch zwei Tore. Zeigen sich neben den formstarken Podolski und Schürrle vor allem auch die ganz wichtigen Özil, Götze und Klose formverbessert, haben wir eine richtig gute Chance, erstmals nach 24 Jahren den WM-Titel nach Hause zu holen.

Der Spielplan spricht für uns

Der Fußballgott hat es ganz gut gemeint, als er bei der Auslosung der Gruppen im Dezember vergangenen Jahres seine Finger im Spiel hatte. Portugal, Ghana und die USA sind keine leichten, aber dennoch schlagbaren Gegner. Geht alles seinen normalen Gang, werden wir die Gruppe gewinnen. Dann wartet im Achtelfinale der Zweite der Gruppe H. Das ist entweder Russland, Belgien, Südkorea oder Algerien. Auch das packen wir.

Im Viertelfinale könnte es etwas kniffliger werden, denn dann würde es wohl gegen die Franzosen gehen. Doch ein deutsches WM-Aus gegen Frankreich ohne deren Superstar Franck Ribery? Ce n'est pas possible! Erst im Halbfinale würden wahrscheinlich die Brasilianer lauern. Aber dann machen wir es wie die Italiener bei der WM 2006 und duseln uns gegen den Gastgeber irgendwie durch. Und wenn im Endspiel nicht ausgerechnet Angstgegner Italien wartet, dann schnappen wir uns den goldenen Pokal!

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