Manuel Neuer? Überragend! Tim Howard? Sensationell! Guillermo Ochoa? Fantastisch! Die WM 2014 ist bislang eine Weltmeisterschaft mit herausragenden Leistungen der Torhüter. Welche Keeper bis dato am meisten überzeugt haben: ein Überblick.

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Tim Howard (USA)

"Ich betrachte ihn als einen der fünf Besten der Welt", adelte US-Trainer Jürgen Klinsmann seinen Torwart Tim Howard bereits vor dem WM-Turnier. Während der Endrunde in Brasilien zeigte Howard, dass die Aussage seines Coaches berechtigt war. Einer ordentlichen Gruppenphase folgte eine herausragende Leistung im Achtelfinale gegen Belgien.

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26 Schüsse der "Roten Teufel" wurden auf den Kasten des US-Torwarts abgegeben, 24 davon parierte Howard teils mit starken Reflexen. Umso bitterer für den 35-Jährigen, dass seinen Teamkollegen vor dem Tor der Belgier die Kaltschnäuzigkeit abging und die USA nach der 1:2-Pleite ausgeschieden sind.

Guillermo Ochoa (Mexiko)

Ein ähnliches Schicksal wie Howard erlitt auch Mexikos Torwart Guillermo Ochoa. Nach seiner überragenden Leistung im Gruppenspiel gegen Brasilien (0:0) kursierten im Internet Bilder, die den Keeper mit sechs Fingern zeigten - selbstredend ein Fake.

Auch im Achtelfinale gegen die Niederlande rettete Ochoa seinem Team 87 Minuten lang mit Weltklasse-Reflexen gegen Stefan de Vrij und Arjen Robben die 1:0-Führung. Bei den späten Gegentreffern durch Wesley Sneijder und Klaas-Jan Huntelaar (per Elfmeter) war Ochoa dann ohne Chance.

Ochoas Vertrag bei seinem ehemaligen Klub AC Ajaccio lief übrigens jüngst aus. Der 28-Jährige wäre ablösefrei zu haben. Ochoa selbst würde gerne nach Deutschland wechseln. "Ich träume von der Bundesliga. Sie ist definitiv eine der weltweit stärksten Ligen. Es wäre wirklich toll, wenn ich mich dort präsentieren könnte", erklärte er in der "Bild". Interessenten dürfte es nach seinen WM-Auftritten genügend geben.

Keylor Navas (Costa Rica)

Costa Rica ist bis dato die größte Überraschung der WM. Sensationell qualifizierten sich die "Ticos" für das Viertelfinale. Dem Gruppensieg vor Uruguay, Italien und England folgte ein dramatischer Erfolg gegen Griechenland in der Runde der besten 16.

Gegen die Hellenen konnten die Mittelamerikaner an ihre glänzenden Leistungen aus der Vorrunde nicht anknüpfen - mit einer Ausnahme: Torwart Keylor Navas parierte mehrfach überragend. Zwei Glanztaten in der regulären Spielzeit gegen Dimitrios Salpingidis (38.) und Kostas Mitroglou (90.+3.) folgte ein Wahnsinns-Reflex im Elfmeterschießen, als er bei einem halbhohen Schuss von Theofanis Gekas rechtzeitig die Fäuste hochriss. Dank dieser Glanztat darf sich Costa Rica im Viertelfinale mit den Niederlanden messen.

Julio Cesar (Brasilien)

Apropros Elfmeterheld: Davon haben auch die Brasilianer einen in ihren Reihen. Julio Cesar parierte im Elfer-Krimi von Belo Horizonte gegen Chile gleich die ersten beiden Schüsse durch Mauricio Pinilla und Alexis Sanchez. "Salve Cesar! Der Torwart hält zwei Elfmeter und lässt den Traum vom sechsten WM-Titel der Brasilianer weiter leben", schrieb die brasilianische Zeitung "Aqui".

Neben Neymar war der Selecao-Keeper der Mann des Spiels in einem dramatischen Match gegen aufopferungsvoll kämpfende Chilenen.

Claudio Bravo (Chile)

Die Leistung von Cesars Gegenüber Claudio Bravo im Achtelfinale war sogar noch besser. In der regulären Spielzeit scheiterte die brasilianische Offensive um Neymar und Hulk mehrfach am chilenischen Torwart. Im Elfmeterschießen parierte Bravo zudem den zentralen Gewaltschuss von Hulk mit den Beinen. Am Ende stand dennoch das bittere Aus gegen die Selecao.

Manuel Neuer (Deutschland)

"Kann man den Neuer klonen?", fragte sich das Netz nach der herausragenden Performance der deutschen Nummer eins gegen Algerien. Als verkappter Libero rettete der 28-Jährige die DFB-Elf mehrfach vor einem möglicherweise spielentscheidenden Gegentreffer. "Manu, was du heute geleistet hast, ist einfach absolute Weltklasse. Absolute Weltklasse", sparte auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach nicht mit Lob.

Dass er mit seiner offensiven Spielweise auch ein hohes Risiko eingeht, stört Neuer nicht. "Wenn ich Angst hätte, würde ich auf der Linie bleiben. Ich kann da nicht das Zögern anfangen. Ich muss meine Entscheidung zu hundert Prozent durchziehen", sagt der DFB-Torwart.

In der Gruppenphase wurde der amtierende Welttorhüter gegen Portugal und die USA kaum gefordert. Bei den beiden Gegentreffern gegen Ghana war er machtlos. Beim 2:1-Erfolg gegen Algerien bewies Neuer mit seiner offensiven Spielweise, was ihn von den üblichen Top-Torhütern unterscheidet.

Gegen Frankreich mit Stürmerstar Karim Benzema wird Neuer erneut auftrumpfen müssen. Doch hoffentlich nimmt die deutsche Abwehrkette ihrem Torwart das Verteidigen dann wieder ab.

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