Die Handball-Euphorie ist entfacht, der Traum vom WM-Titel lebt: Nach dem Sieg gegen Kroatien steht das DHB-Team bei der Heim-WM unter den letzten vier Mannschaften und fiebert dem Halbfinale am 25. Januar in Hamburg entgegen. Falls auch Sie das Handball-Fieber gepackt hat, Sie bei der einen oder anderen Schiedsrichter-Entscheidung aber Fragezeichen im Kopf haben - hier die wichtigsten Handball-Regeln.
Der Ball
Das Spielgerät darf maximal drei Sekunden von einem Spieler am Stück gehalten werden. Dann muss der Ball abgegeben oder aufs Tor geworfen werden. Wenn ein Spieler den Ball aber prellt, darf er so viele Schritte machen, wie er möchte.
Blaue Karte
Die Blaue Karte bekommt ein Spieler zusätzlich zur Roten Karte, wenn es sich um ein besonders krasses, unsportliches Foul handelt. Sie zeigt an, dass neben dem Komplett-Ausschluss für die Partie im Anschluss noch Folge-Strafen drohen.
Freiwurf
Kleinere Vergehen wie Ballspielfehler oder Schrittfehler führen meistens zu einem Freiwurf. Ebenso kleinere Fouls oder Fußspiel.
Bei einem Foul innerhalb der Neun-Meter-Linie wird der Freiwurf außerhalb der Neun-Meter-Linie ausgeführt und alle Gegenspieler müssen mindestens drei Meter vom Werfer entfernt stehen.
Dies gilt wiederum nicht, wenn die Abwehrspieler unmittelbar an ihrer Torraumlinie stehen.
Gelbe Karte
Hat ein Spieler seinen Gegner geschubst, geklammert oder zu Boden gerissen, sieht er Gelb.
Begeht der Spieler danach ein ähnliches Vergehen, erhält er eine Zeitstrafe von zwei Minuten, seine Mannschaft spielt für diesen Zeitraum in Unterzahl.
Pro Mannschaft sind insgesamt drei Gelbe Karten (plus eine weitere für die Offiziellen) möglich, danach werden Vergehen, die gelbwürdig wären, mit einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet.
Halbzeiten
Beim Handball werden zweimal 30 Minuten gespielt. Die Halbzeitpause dauert 15 Minuten.
Es gibt keine Nachspielzeit, da der Schiedsrichter bei groben Fouls, Siebenmetern, Wischer-Einsätzen und Verletzungen die Zeit anhält.
Gibt es bei einem Turnier nach der regulären Spielzeit keinen Gewinner, geht es in die Verlängerung. Diese dauert zweimal je fünf Minuten.
Gibt es nach der Verlängerung noch immer keinen Gewinner, folgen weiteren zehn Minuten Spielzeit. Wieder über zweimal fünf Minuten.
Harz
Die Handballer schmieren sich vor und während eines Spiels Harz in die Hände, damit der Ball besser haften bleibt und die Spieler ihn besser werfen können. Der Einsatz von Harz ist nicht in allen Ligen (und Hallen) gestattet.
Rote Karte
Die Rote Karte gibt es für grobe Unsportlichkeiten (Beleidigungen, Nachtreten und Nachschlagen).
Ebenso wird sie gezeigt, wenn Spielsituationen vom Schiedsrichter als gesundheitsgefährdend, besonders rücksichtslos oder besonders gefährlich eingeschätzt werden. Und: Wer dreimal für ein Foul die Zwei-Minuten-Strafe bekommt, wird ebenfalls vom Spiel ausgeschlossen.
Wichtig: Im Gegensatz, zum Beispiel, zum Fußball ist die Rote Karte eine persönliche Strafe, das heißt: Nur der sanktionierte Spieler ist für den weiteren Verlauf vom Spiel ausgeschlossen. Nach Ablauf der Zwei-Minuten-Strafe darf die betroffene Mannschaft wieder mit sieben Spielern auflaufen.
Auch ist der betroffene Spieler in der Folge-Partie spielberechtigt.
Schritte
Wenn ein Spieler den Ball prellt, darf er so viele Schritte machen, wie er möchte. Nimmt er ihn anschließend auf, darf er mit dem Ball in der Hand maximal drei Schritte machen.
Kommt es zum Schrittfehler, gibt es einen Freiwurf für das gegnerische Team.
Nimmt ein Spieler einen Pass im Sprung an, zählt die Landung als sogenannter Nullschritt. Der erste Bodenkontakt wird dann als Nullkontakt bezeichnet.
Stürmerfoul
Wenn der angreifende Spieler mit vollem Körpereinsatz in die Abwehr geht, ohne dass sich der Abwehrspieler auf ihn zubewegt, spricht man von einem Stürmerfoul - es gibt Freiwurf für die abwehrende Mannschaft.
Time-Out
Jede Mannschaft hat drei Team-Timeouts von je einer Minute pro Spiel. Davon können jedoch maximal zwei Auszeiten in einer Halbzeit genommen werden.
In den letzten fünf Minuten einer Partie darf zudem nur eine Auszeit pro Mannschaft genutzt werden.
Zeitspiel
Einzig und allein der Schiedsrichter entscheidet, wann eine Mannschaft auf Zeit spielt. Wenn der Unparteiische meint, es erfolgt kein Drang zum Tor (zum Beispiel viele Querpässe), hebt er den Arm und das Zeitspiel beginnt.
Dann dürfen maximal noch sechs Pässe gespielt werden.
Wenn das Spiel aber durch einen Einwurf oder einen Freiwurf unterbrochen wird, gibt es einen Pass dazu, um diese auszuführen.
Wird der Angreifer nach dem sechsten Pass geblockt und die angreifende Mannschaft bleibt im Ballbesitz, gibt es auch einen weiteren Pass dazu.
Erfolgt ansonsten nach sechs Pässen kein Torabschluss, wechselt der Ballbesitz automatisch.
Zwei-Minuten-Strafe
Die Zwei-Minuten-Strafe ist die Steigerung der Gelben Karte. Gröbere Fouls und wiederholte Gelbe Karten werden mit einer Zeitstrafe geahndet.
Eine Zwei-Minuten-Strafe kann aber auch vom Schiedsrichter ausgesprochen werden, wenn der betroffene Spieler zuvor keine Gelbe Karte gesehen hat.
Verwendete Quellen:
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