- Erst verliert der als unschlagbar geltende Magnus Carlsen gegen Herausforderer Hans Niemann.
- Dann bricht der Schach-Weltmeister die nächste Partie nach nur einem Zug ab.
- Im Raum steht ein Betrugsvorwurf gegen Niemann.
- Carlsen kündigt Enthüllungen an - aber erst nach dem Turnier.
Schach-Weltmeister
In einem Interview des Portals "chess24" antwortete Carlsen auf die Frage, weshalb er die Partie gegen den 19 Jahre alten US-Amerikaner am Montagabend beim Onlineturnier "Julius Bär Generation Cup" nach nur einem Zug aufgegeben hatte: "Leider kann ich mich dazu nicht äußern, aber die Leute können ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen, und das haben sie auch getan."
Magnus Carlsen kündigt weitergehende Ausführungen an
Zudem meinte der Norweger: "Ich muss sagen, dass ich von Niemanns Spiel sehr beeindruckt bin, und ich denke, dass sein Mentor Maxim Dlugy einen großartigen Job gemacht haben muss." Nachfragen, warum er Dlugy in diesem Zusammenhang erwähnte, wollte Carlsen nicht kommentieren. Auf die Frage, ob er sich zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführlicher äußern werde, sagte er: "Ich hoffe, dass ich nach dem Turnier etwas mehr sage."
Hintergrund von Carlsens so wohl einmaligem Verhalten ist ein Streit mit Niemann, der sich Betrugsvorwürfen ausgesetzt sieht. Beweise für einen Betrug Niemanns liegen aber nicht vor.
Anfang September war es zum ersten Vorfall zwischen den Kontrahenten gekommen. Beim Sinquefield Cup in St. Louis verlor Superstar Carlsen überraschend gegen Niemann und zog sich erstmals in seiner Karriere von einem Turnier zurück. Gründe nannte der 31 Jahre alte Norweger nicht, er twitterte lediglich ein altes Interview des Fußball-Trainers José Mourinho, in dem der Portugiese sagte: "Ich ziehe es vor, nichts zu sagen. Wenn ich etwas sage, komme ich in große Schwierigkeiten, und ich möchte nicht in große Schwierigkeiten kommen."
Carlsens Bezwinger gibt Betrug bei zurückliegenden Schach-Partien zu
Die Schach-Szene deutete Carlens Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann. Der US-Amerikaner gab während des Sinquefield Cups in einem Interview zu, zweimal als Teenager im Alter von zwölf und 16 Jahren bei Online-Partien betrogen zu haben, nie jedoch in Präsenz am Schachbrett. (dpa/hau)
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