Schwerer Rückschlag für Tim Lobinger: Der an Leukämie erkrankte Ex-Leichtathlet musste im Sommer erneut in die Notaufnahme. Es war äußerst knapp, doch aufgeben will Lobinger deswegen nicht.
Der frühere Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger hat im Juli diesen Jahres einen weiteren schweren Rückschlag im Kampf gegen den Blutkrebs hinnehmen müssen und musste in die Notaufnahme eingewiesen werden.
Anlass war eine akute Leberentzündung, die sich als Abstoßreaktion seines Körpers nach einer Stammzellentransplantation herausstellte. Das sagte der 46-Jährige in einem Interview des Magazins "Bunte".
Lobinger: "Eigentlich fühlte ich mich total gesund"
In der aktuellen Ausgabe erzählt Lobinger: "Eigentlich fühlte ich mich total gut und gesund, innerhalb von drei Tagen ging dann gar nichts mehr. Ich war komplett gelb, kam in die Notaufnahme."
Es sei das erste Mal seit der Transplantation gewesen, dass sein Körper eine Abstoßreaktion gezeigt habe, sagte der ehemalige Spitzensportler. "Es fing mit dem Darm an. Gleichzeitig war meine Leber so heftig entzündet, dass die Ärzte Panik hatten, ich könne die Leber verlieren oder eine chronische Entzündung bekommen."
Die Lage war ernst: "Niemand schien zu wissen, wie eine weitere Krebstherapie ohne funktionierende Leber aussehen soll." Derzeit gebe es zumindest Medikamente, die bei ihm wirkten. Allerdings benötige man für die Therapie "eine funktionierende Leber. Deshalb wäre es richtig schlimm gewesen, hätte meine Leber sich nicht wieder erholt."
Zwölf Tage lang habe er in der Klinik gelegen. "Ich guckte nur aus dem Fenster. Es war brutal, ein arger Kollateralschaden."
Derzeit fühle er sich gut, sagte der 46-Jährige. Aber der Krebs sei noch immer in seinem Körper. "Man findet unter dem Mikroskop immer noch Krebszellen. Ich habe diese akute Form der Leukämie, die nicht damit zufrieden ist zu chillen, sondern immer neue Zellen befallen und töten will."
Diagnose Leukämie kam im März 2017
Im März 2017 wurde bei Lobinger akute Leukämie diagnostiziert. Seitdem musste er fünf Chemotherapien, eine Stammzellentransplantation und Bestrahlungen über sich ergehen lassen.
Zeitweise schien der Krebs besiegt, doch im Januar 2018 kam der Rückschlag: Ärzte entdeckten erneut Krebszellen. Lobinger kämpfte weiter und zeigte sich in TV-Shows, um über sein Buch "Verlieren ist keine Option. Mein Kampf gegen den Krebs" zu sprechen.
Tim Lobinger war 1997 als erster deutscher Stabhochspringer über sechs Meter gesprungen. 2003 wurde er Hallen-Weltmeister. (ank/dpa)
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