Etliche Pferde im Stall des dänischen Dressurreiters Andreas Helgstrand wurden misshandelt und gequält. Eine Journalistin deckte die Tierquälerei auf. Helgstrand selbst wurde gesperrt und kann nicht an Olympia teilnehmen. Nun hat er zu den Vorwürfen Stellung bezogen.
Im vergangenen November sorgte eine Dokumentation, die im dänischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, für Wirbel in der Welt des Reitsports. Die dänische Journalistin Rebekka Klubien hatte sich als Pflegerin getarnt in den Stall "Helgstrand Dressage" des dänischen Dressurreiters Andreas Helgstrand eingeschleust - und dabei erschreckende Videoaufnahmen gemacht.
Dänischer Dressurreiter Helgstrand darf nicht an Olympia teilnehmen
Wie die "Sportschau" berichtet, ist in den Aufnahmen unter anderem aggressives Reiten mit teilweise unerlaubten Praktiken zu sehen. Zudem zeigt Klubien Pferde, die schwere Wunden von Sporeneinsatz sowie Gertenstriemen haben. Wenn sich Kunden die Pferde angesehen haben, sollen die Wunden mit Decken und Schuhcreme abgedeckt worden sein.
Der dänische Pferdesportverband zog direkt am Tag nach der TV-Ausstrahlung Konsequenzen: Helgstrand wurde aus der Nationalmannschaft geworfen, zudem ist er bis zum 1. Januar 2025 für Turniere gesperrt. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris in diesem Jahr ist also dahin.
Helgstrand bezieht Stellung zu Vorwürfen der Tierquälerei
Nach einem schriftlichen Statement auf seiner Webseite hat der Dressurreiter nun auf Fragen des WDR geantwortet und den Umgang mit den Pferden sowie die ausgeübten Praktiken als "inakzeptabel" bezeichnet.
Zudem erklärte Helgstrand, dass in seinen Stallungen im vergangenen Jahr viele "Verbesserungen vorgenommen" worden seien. Die Aufnahmen stammten aus dem Januar 2023, direkt danach habe man gehandelt, sagte der 46-Jährige. Er habe unter anderem einen Manager eingestellt, der die Pferde alle zwei Wochen überprüfe. Auch zusätzliche Kontrollen durch den Tierarzt seien angeordnet worden. Außerdem habe er eine Videoüberwachung an allen drei Standorten von "Helgstrand Dressage" eingeführt.
Für Helgstrand geht es auch um sehr viel Geld: Laut "Sportschau" soll er alleine im Jahr 2022 Dressurpferde für etwa 71 Millionen Euro verkauft haben.
Verwendete Quellen
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