Alle sprachen vor dem Super Bowl nur von Tom Brady und dessen möglichem Rekordsieg. Die Pässe des Ausnahme-Quarterbacks der New England Patriots machten aber einen anderen Spieler beim 13:3 über die Los Angeles Rams zum Star des Abends.
Wer vom 53. Super-Bowl-Finale sprach, sprach von
Die Vorberichte zum größten Sportereignis des Jahres 2019 ließen gar keinen anderen Schluss zu: Brady würde auch der Mann des Abends werden, zum so genannten MVP (Most Valuable Player) gekürt werden. Wie zuvor schon 2002, 2004, 2015 und 2017.
Doch Bradys Teamkollege und Freund Julian Edelman hat es allen gezeigt: Zehn Jahre, nachdem die New England Patriots den Quarterback an der Kent-State-Universität entdeckten und in die NFL holten, wurde Edelman im Mercedes-Benz-Sporttempel von Atlanta zum wertvollsten Spieler gewählt - auf einer Position, die ihm ursprünglich niemand zugetraut hatte. Auf der des Wide Receivers.
Brady zieht Edelman in der NFL groß
Edelman sei zu klein und spiele zu unkonventionell, hieß es, als der 23-Jährige 2009 als möglicher Ersatz für Star-Quarterback Tom Brady bei den Patriots auftauchte.
Brady hatte sich 2008 schwer am Knie verletzt und fiel monatelang aus. Das Aushängeschild des Teams feierte aber 2009 in der NFL das "Comeback des Jahres" - und wurde zum Ziehvater für Edelman. Auf und neben dem Spielfeld.
Deren Symbiose gipfelte im 13:3 über Los Angeles im Rahmen des 53. Super Bowl. "Er verdient es", sagte Brady voller Freude für seinen Teamkollegen. Edelman genoss seinen Triumph. Mit einer Zigarre zwischen den Lippen marschierte der MVP in Richtung Ausgang der Arena.
Sperre gegen Edelman wegen Dopings
Edelman musste in der zu Ende gegangenen Saison einen Tiefschlag verkraften. Wegen des Gebrauchs leistungssteigernder Mittel war er für vier Spiele gesperrt gewesen.
Brady kennt das: Der 41-Jährige war 2017 aufgrund der Affäre um zu schwach aufgepumpte Bälle ebenfalls für vier Matches aus dem Verkehr gezogen worden. Und auch Brady wurde danach zum MVP gekürt.
Edelman verdiente sich diese Auszeichnung im punkteärmsten Super Bowl der NFL-Geschichte mit insgesamt zehn Pässen, die er von Brady für einen Raumgewinn von zusammengerechnet 141 Yards (entsprechen 128,93 Metern) fing.
Über seine komplette Karriere hat Edelman 115 Würfe in den Playoffs gefangen und liegt damit in der NFL-Bestenliste auf Platz zwei. Ruhmeshallenmitglied Jerry Rice, der seine Karriere 2005 bei den Denver Broncos beendete, führt diese Statistik mit 151 an. (hau/dpa)
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