Was bei den Olympischen Spielen angefangen hat, setzt sich auch bei den Paralympics fort: Die Medaillenausbeute der deutschen Sportler und Sportlerinnen ist eher mager. Bei den Paralympics gibt es laut Chef de Mission Karl Quade vor allem zu wenig Goldmedaillen.

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Karl Quade hat bei den Paralympischen Spielen in Paris ein mäßiges Zwischenfazit gezogen. "Wir haben positive Überraschungen erlebt aber auch Enttäuschungen. Das muss man offen zugeben", sagte der deutsche Chef de Mission auf einer Pressekonferenz im Deutschen Haus: "Wir sind in der Anzahl der Goldmedaillen hinter dem, was wir uns gewünscht haben. Bei der Gesamtzahl der Medaillen sind wir auf einem guten Weg."

Karl Quade
Karl Quade, der deutsche Chef de Mission bei den Paralympics, ist mit der Medaillenausbeute nicht zufrieden. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

Eine Prognose, ob es nach bislang lediglich zweimal Gold noch zu einem Platz unter den Top 10 im Medaillenspiegel und damit verbunden einer Verbesserung der Tokio-Bilanz reiche, wollte Quade noch nicht abgeben. "Es kommt alles darauf an, wie wir die nächsten Tage bestreiten." Hervorheben wollte er trotz des überraschenden Ausscheidens von Valentin Baus die bisherige Leistung der Tischtennis-Mannschaft, bei den Leichtathleten um Leon Schäfer habe man sich dagegen "mehr erwartet".

Quade sieht Ansteigen des Niveaus

Aus seiner Sicht halten sich positive Überraschungen und bittere Enttäuschungen "fast die Waage". Die Negativerlebnisse müsse man im Nachgang allesamt einzeln aufarbeiten. "Es ist individuell, wie die Leistungen zustande kamen und wie das zu erklären ist", betonte Quade. Im Endspurt hoffe er auf zahlreiche Medaillen der Radsportler, einige Erfolgserlebnisse der Kanuten sowie in der Leichtathletik auf die Topstars Markus Rehm und Johannes Floors.

Generell habe er "ein weiteres Ansteigen des Weltniveaus festgestellt", führte Quade bei seinen 15. Spielen als Chef de Mission aus: "Die Breite in der Spitze wird deutlich größer. Es sind nicht mehr nur einzelne, die gewinnen können. Da kann es eben passieren, dass man nicht gewinnt." In Tokio war das deutsche Team mit 13 Gold-, zwölf Silber- und 18 Bronzemedaillen auf Rang zwölf im Medaillenspiegel gelandet. (sid/bearbeitet von jum)

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