Seit der Antike werden mit einer kleinen Unterbrechung von über tausend Jahren die Olympischen Spiele ausgetragen, deshalb gibt es reichlich Kurioses zu bestaunen.

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Wenn Sie nur die Hälfte unserer krassen Fakten rund um Olympia schon kennen, sind Sie ein echter Experte.

1. Sommer- und Winterspiele im selben Jahr

Die Olympischen Spiele der Antike wurden wohl von 776 v. Chr. bis 393 n. Chr. ausgetragen. Erst 1894 knüpfte man an die alte Tradition an - die Olympischen Spiele der Neuzeit waren geboren.

Olympische Winterspiele existieren sogar erst seit 1924. Sie wurden bis 1992 immer im gleichen Jahr wie die Sommerspiele ausgetragen. Heutzutage wechseln sich Sommer- und Winterspiele alle zwei Jahre ab.

2. Früher hätte es für Doping eine Statue gegeben

Für Doping hätte es früher eine Statue gegeben - und Peitschenhiebe. Gegen die Regeln zu verstoßen wurde in der Antike noch ganz anders bestraft als heute. Öffentliche Auspeitschungen waren zwar selten, aber es gibt anscheinend Belege dafür.

Sicher ist: Auf Kosten der regelverletzenden Athleten wurden Zeusstatuen aufgestellt. Darauf waren Name und Herkunftsort des Betrügers verewigt. Immerhin 16 Athleten sind so in die Geschichte eingegangen.

3. Vom Treppchen gefallen

Nein, nicht wörtlich nehmen! Der dritte Fakt hat tatsächlich mit Doping zu tun. Bisher mussten 119 Medaillen zurückgegeben werden (Stand Januar 2017), weil nachträglich ein Doping-Vergehen festgestellt wurde.

Leider wird diese Zahl aller Wahrscheinlichkeit nach in Zukunft weiter steigen. Ob ein Athlet buchstäblich schon einmal vom Treppchen gefallen ist, wissen wir nicht.

4. Tiere bei Olympia

Pferde waren natürlich schon bei Olympia. Im Sommer sind Dressur- und Springreiten fester Bestandteil des olympischen Programms, aber auch bei den Winterspielen gab es schon Pferde. 1928 in St. Moritz ließen sich Skifahrer von Pferden zum Sieg ziehen.

Das war allerdings nur eine Demonstration der seltsamen Sportart Skijöring, für die es keine Medaillen gab und die auch nie auf die olympische Bühne zurückkehrte.

1932 in Lake Placid kamen Hunde im wahrsten Sinne des Wortes bei einem Schlittenhundrennen zum Zug, und wieder wurden dafür keine Medaillen verliehen.

Eine dritte Tierart hätte sich die Teilnahme an den Olympischen Spielen sicherlich gerne erspart. 1900 in Paris durfte aufs Treppchen, wer im Taubenschießen die meisten lebenden Tauben vom Himmel geholt hatte. Der Goldmedaillengewinner (diesmal gab es tatsächlich Medaillen) erschoss 22 von 22 gestarteten Tauben.

5. Das Team der Klassenfeinde

Zwischen 1956 und 1964 traten die BRD und die DDR gemeinsam als gesamtdeutsche Mannschaft bei jeweils drei Olympischen Sommer- und Winterspielen an. Selbst nach dem Mauerbau 1961 gab es also noch zwei gemeinsame Auftritte bei Olympiaden.

2018 in Südkorea wird der Gastgeber gemeinsam mit Nordkorea unter einer gesamtkoreanischen Flagge einlaufen und wahrscheinlich sogar ein gesamtkoreanisches Team bilden.

6. Gibt es einen Athleten der bei Sommer- und Winterspielen Gold gewonnen hat?

Der unglaubliche Eddie Eagan aus den USA gewann 1920 in Antwerpen als Boxer Gold im Halbschwergewicht. Zwölf Jahre später, 1932 in Lake Placid, gewann er Gold mit dem amerikanischen Vierer-Bob-Team.

Da Eiskunstlaufen vor 1924 bei den Sommerspielen ausgetragen wurde, darf sich der Schwede Gillis Grafström auch in unsere Liste einreihen. Er holte seine Goldmedaillen 1920 und 1924 aber in der gleichen Sportart.

7. Die silberne Goldmedaille

Seit 1912 in Stockholm bekommen Goldmedaillengewinner aus Kostengründen eine kleine Mogelpackung. Auch für den höchsten Platz auf dem Treppchen gibt es nur noch eine Silbermedaille, die mit einem dünnen Goldüberzug versehen wurde.

Der ideelle Wert der höchsten olympischen Auszeichnung bleibt allerdings unverändert hoch.

8. Winterspiele mit Wetterproblemen

In Innsbruck 1964 fehlte es an Eis und Schnee, also wurde kurzerhand das Österreichische Bundesheer beauftragt, nahegelegene Schneefelder umzuschichten.

40.000 Kubikmeter Schnee mussten die Soldaten für die alpinen Skipisten heranschaffen, außerdem 20.000 Eisblöcke für die dahinschmelzenden Bob- und Rodelbahnen.

1998 gab es im japanischen Nagano ganz andere Probleme. Wetterkapriolen sorgten unter anderem für solche Schneemassen, dass einige Wettbewerbe in Mitleidenschaft gezogen wurden.

9. Olympische Kunst

Von 1912 bis 1948 wurden Kunstwettbewerbe bei den Olympischen Spielen ausgetragen.

Die Werke mussten einen Bezug zu Sport besitzen. Es gab fünf Bereiche, in denen Medaillen vergeben wurden: Architektur, Literatur, Musik, Malerei und Bildhauerei.

10. Ehemalige olympische Sportarten

Während bei den Winterspielen keine großen Verluste an Sportarten zu beklagen sind und lediglich einzelne Disziplinen eingestellt wurden, könnten die ehemaligen Sportarten der Sommerspiele eine eigene Zehn-Punkte-Liste füllen: Cricket und Croquet, Lacrosse und Jeu de Paume, Rackets, Roque, Polo, Pelota, außerdem Motorbootrennen und Tauziehen gibt es heute nicht mehr.

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