Der einzige deutsche Starter zeigt ein starkes Turnier - und belohnt sich mit dem Sieg. Maurice Schmidt holt damit die erste deutsche Goldmedaille im Rollstuhlfechten seit 28 Jahren.

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Rollstuhlfechter Maurice Schmidt hat bei den Paralympischen Spielen in Paris sensationell die vierte deutsche Goldmedaille gewonnen. Der 25-Jährige siegte im Säbel-Finale gegen Piers Gilliver aus Großbritannien mit 15:8 und feierte im prunkvollen Grand Palais den mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere. Vom frühen Nachmittag an legte der mit Dysmelie antretende Böblinger über die vier K.o.-Runden einen ungeahnten Siegeszug hin.

In den ersten beiden Runden hatte Schmidt keine Mühe. Zum Auftakt bezwang er den US-Amerikaner William Schoonover mit 15:3, ehe er im Viertelfinale gegen den Ungarn Richard Osvath 15:10 gewann. Im Halbfinale besiegte er dann knapp den Tokio-Dritten Tian Jianquan aus China mit 15:12.

Erneute Medaillen-Hoffnung mit dem Degen

Auf Weltniveau war Schmidt zuvor ohne Medaille bei einem Großereignis, bei Europameisterschaften holte er einmal Silber (2022) und zweimal Bronze (2022, 2024). Am Freitag tritt der Student für Umweltschutztechnik noch mit dem Degen an. Zuvor hatten die Schwimmer Josia Topf und Tanja Scholz sowie Sportschützin Natascha Hiltrop Gold für das deutsche Team geholt.

Es ist der größte Erfolg für Schmidt, der mit einer Dysmelie geboren wurde, und die erste Paralympics-Goldmedaille für die deutschen Rollstuhlfechter seit 1996 in Atlanta. Bei seiner ersten Teilnahme landete der Fechter der SV Böblingen vor drei Jahren noch auf dem neunten Platz. Sein bislang größter Erfolg war Silber bei den Europameisterschaften vor zwei Jahren. (dpa/sid/ bearbeitet von ng)

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