Mit dem Selbstbewusstsein der Final-Teilnahme bei den French Open zieht Alexander Zverev ohne Probleme in die zweite Runde in Wimbledon ein - und lässt wissen, dass das noch lange nicht alles gewesen sein soll.
French-Open-Finalist
"Ich bin glücklich, wie ich das Turnier angefangen habe", sagte Zverev, der das French-Open-Finale gegen den Spanier Carlos Alcaraz verloren hatte und sich diesmal für einen Titelanwärter auch in Wimbledon hält. Er habe das Gefühl, wenn einer zwei großartige Wochen erwischt, kann er viel erreichen auf diesen schönen Courts. "Und ich hoffe, dass ich das bin." Er fühle sich dieses Jahr auf Rasen besser und könne das hoffentlich in den nächsten Partien zeigen.
Alexander Zverev beherrscht seinen Gegner
Unter dem geschlossenen Hallendach auf dem zweitgrößten Wimbledon-Court hatte Zverev gegen die auf Teneriffa geborene Nummer 64 der Welt von Beginn alles im Griff. Mit seinen wuchtigen Aufschlägen und druckvollen Grundschlägen legte der Weltranglisten-Vierte die Grundlage gegen den Spanier, der sich auf Sandplätzen wohler fühlt. Dank schneller Breaks in allen drei Sätzen ließ Zverev keine Zweifel an seinem Weiterkommen.
Zverev ist nach Jan-Lennard Struff und Daniel Altmaier der dritte deutsche Teilnehmer der Herren-Konkurrenz, der beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres die Chance auf Runde drei hat. Vor seinem Erfolg hübschte Laura Siegemund die deutsche Startbilanz bei den Damen auf und erreichte als Erste die zweite Runde.
Regen stört Laura Siegemund nicht
Um das Wetter musste sich Zverev angesichts des Dachs auf Court 1 nicht sorgen - anders als Angelique Kerber, die vor ihrem ersten Wimbledon-Auftritt als Mutter länger warten musste angedacht. Und anders als Siegemund, die ebenfalls auf einem der Außenplätze angesetzt war. Von zwei Regenpausen ließ sich die Schwäbin aber nicht aufhalten und überzeugte beim 6:4, 6:1 gegen Kateryna Baindl aus der Ukraine. Das schlechte Wetter nahm die Metzingerin dabei eher gelassen.
Schon im ersten Satz unterbrach die Schiedsrichterin die Partie. Der Platz war feucht geworden, Siegemund bei einem Volley gerade weggerutscht. Nach Siegemunds erstem Satzgewinn bauten Helfer die Netze ab und zogen Planen über die Courts. "Das ist ja hier eher normal, dass es Regenregenunterbrechungen gibt. Wenn einen das schon rausbringt, ist man hier am falschen Ort", kommentierte die Doppelspezialistin.
Laura Siegemund trifft auf die Wimbledon-Siegerin von 2022
Im Kampf um den Einzug in die dritte Runde steht die Metzingerin gegen die Wimbledon-Siegerin von 2022, Jelena Rybakina aus Kasachstan, vor einer deutlich schwierigeren Aufgabe. "Gegen so Leute gibt es so viel Taktik nicht. Es geht darum, dem massiven Druck standzuhalten, der schon mit dem Aufschlag und dem Return kommt", sagte Siegemund: "Da habe ich gar nichts zu verlieren – gerade auf Rasen nicht. Dass sie eine Weltklassespielerin ist, steht außer Frage.
Für Publikumsliebling Andy Murray erfüllte sich unterdessen der Herzenswunsch nach einem letzten Einzel-Auftritt bei seinem Heim-Grand-Slam vor seinem wahrscheinlichen Karriereende in diesem Sommer nicht. Der 37 Jahre zweimalige Wimbledon-Champion verlor nach seinem Eingriff am Rücken den Kampf gegen die Zeit und traf am Dienstagvormittag die sehr schwere Entscheidung, seinen für den Abend geplanten Centre-Court-Auftritt abzusagen.
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Der frühere Weltranglisten-Erste hatte sich eine Zyste am Rücken entfernen lassen, die sein Gefühl am Bein beeinträchtigte. Er sei "extrem enttäuscht", hieß es in einer Stellungnahme. Emotional dürfte es für ihn in Wimbledon dennoch werden - mit seinem Bruder Jamie Murray will Andy Murray im Doppel antreten. (dpa/hau)
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