Riesige Enttäuschung für Angelique Kerber: Nach nicht einmal einer Stunde war bei den Australian Open das Achtelfinale gegen Danielle Collins vorbei - mit einer Pleite, wie sie die Wimbledonsiegerin nur selten erlebt.
Titelanwärterin
Die Siegerin von 2016 hatte der Amerikanerin Danielle Collins beim 0:6, 2:6 am Sonntag in Melbourne kaum etwas entgegenzusetzen. Die Tennis-Weltranglisten-Zweite hatte im vergangenen Jahr noch knapp das Endspiel verpasst und holte im Sommer dann den Wimbledontitel.
Collins stürmt aus dem Nichts ins Viertelfinale
Nach dem Aus der 31-jährigen Norddeutschen ist von den einst 13 deutschen Startern nur noch
"Ich habe versucht, alles zu machen. Es kam einfach nichts zusammen. Es gibt solche Tage", sagte Kerber. "Ich habe nur reagiert, ich kam nicht in mein Spiel. Mein Aufschlag war von Anfang an nicht so gut."
Ihrer Bezwingerin, die sie im vorigen Jahr auf Rasen klar geschlagen hatte, bescheinigte sie eines der besten Spiele in deren Karriere.
Von Beginn an entpuppte sich die Weltranglisten-35. Collins als Gegnerin von anderer Klasse als Kerbers bisherige drei Kontrahentinnen aus den hinteren Regionen der Weltrangliste.
An einem herrlichen, nicht zu heißen Sommertag diktierte die 25-Jährige in ihrem ersten Grand-Slam-Achtelfinale das Geschehen und lag nach nur sieben Minuten 3:0 in der Margaret-Court-Arena vorn.
Dort hatte sie am ersten Turniertag die deutsche Nummer zwei Julia Görges mit ihren harten Grundschlägen ausgeschaltet. Das war ihr erster Erfolg überhaupt im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.
Kerber: "Ich treff' keinen Ball, keinen Ball!"
Kerber hatte vorher erklärt, dass ihre Gegnerin "hopp oder topp" spiele, konnte aber zunächst wenig ausrichten und gab zudem mit zwei Doppelfehlern gleich ihr erstes Aufschlagsspiel ab.
Der nächste bedeutete dann gar das 0:4, bis dahin hatte Kerber gerade einmal vier Punkte gemacht. 9:27 hieß die Bilanz am Ende des nur 20 Minuten dauernden Satzes, den Kerber mit einem Vorhandfehler beendete.
Danach verließ sie kurz den Platz, um sich zu sammeln. Mit einem "Komm jetzt" feuerte sie sich nach dem ersten gewonnenen Ballwechsel an, mit einem weiteren nach dem Break zum 1:0.
Collins konterte zwischendurch nach einem erfolgreichen Stoppball mit einem wesentlich lauteren "Come on" und griff Kerbers zu schwachen Aufschlag weiter kompromisslos an.
Nach dem 1:2-Rückschlag flog auf dem Weg zur Bank der Schläger, dafür gab es eine Verwarnung. Nach dem nächsten Fehler schimpfte Kerber auf dem Platz: "Ich treff' keinen Ball, keinen Ball!" Dann zeigte die Gewinnerin von drei Grand-Slam-Titeln an, dass sie weiter ins Feld gehen wollte.
Doch Collins gab ihr dazu wenig Gelegenheit, schickte die Favoritin weiterhin von einer Ecke in die andere und streute auch kurze Bälle und Netzangriffe ein. Nach dem 2:2-Zwischenstand zog sie wieder davon, mit einem erfolgreichen Stopp beendete sie nach nur 56 Minuten die unerwartet einseitige Partie. (dpa/fte)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.