Emma Raducanu zeigt Angelique Kerber in Stuttgart auf Sand schonungslos ihre Grenzen auf und verdeutlicht der 36-jährigen Mutter deren Rückstand auf die Weltspitze. Kerber zieht daraus ihre Konsequenzen, was den Fortgang ihres Comebacks angeht.

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Erschöpft und enttäuscht hat sich Angelique Kerber nach ihrem frühen Aus vom Stuttgarter Tennis-Turnier verabschiedet. Das klare 2:6, 1:6 gegen die einstige britische US-Open-Siegerin Emma Raducanu bestätigte noch einmal die Erkenntnis, dass Kerber nach ihrer Schwangerschaftspause und der Geburt ihrer Tochter noch Zeit braucht.

"Teilweise habe ich gut gespielt, aber dieses Sandplatzgefühl hat dann zwischendrin gefehlt", bilanzierte die frühere Weltranglisten-Erste nach ihrer Erstrunden-Niederlage: "Die Matchpraxis besonders auf Sand, der Belag, der mir eh nicht liegt, hat noch extrem gefehlt."

Erstes Match auf Sand seit 2022

Dass die Sandplatz-Saison eine Herausforderung werde, sei ihr klar gewesen. Auf Sand hat sich die Linkshänderin aus Kiel schon vor ihrer Baby-Auszeit oft schwergetan. Seit zwei Jahren hatte sie nun kein Match mehr auf der roten Asche gespielt. Hinzu kam, dass ein Erkältungsinfekt die Vorbereitung einschränkte.

Gegen die 15 Jahre jüngere Raducanu zeigte Kerber teilweise offensive Ballwechsel, sie konnte das Niveau aber nicht durchhalten. "Natürlich bin ich enttäuscht. Ich hätte mir das schon anders gewünscht, aber ich habe alles gegeben, was ich konnte", sagte sie. "Es wäre gelogen, wenn ich sage, dass ich topfit war. Klar war ich und bin ich immer noch angeschlagen."

Angelique Kerber fokussiert sich auf Rom und Paris

Das als Nächstes anstehende Masters-1000-Event in Madrid wird die Kielerin ausfallen lassen. Sie werde erst beim Turnier in Rom vom 17. bis 19. Mai und dann Ende Mai bei den French Open in Paris wieder antreten, kündigte sie an. "Ich werde jetzt ein paar Tage frei machen und dann versuche ich die richtige Sandplatzvorbereitung zu machen", sagte Kerber. "Ich weiß, dass ich auf jeden Fall auf Sand noch besser werden muss", fügte sie hinzu. "Aber dafür habe ich bis Roland Garros noch Zeit, die werde ich mir nehmen und die werde ich auch brauchen."

Nach einer holprigen Rückkehr ins Tennis-Geschäft war Kerber auf Hartplatz in Indian Wells mit drei Siegen nacheinander bis ins Achtelfinale gekommen. Anschließend verlor sie in Miami wieder zum Auftakt und musste in Stuttgart ihre vierte Erstrunden-Niederlage beim fünften Turnier hinnehmen. Teilweise war ihre Auslosung ungünstig.

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Als letzte deutsche Teilnehmerin war sie nach den vorangegangenen Niederlagen der beiden Schwäbinnen Laura Siegemund und Tatjana Maria in Stuttgart ausgeschieden. Alle drei waren dank einer Wildcard ins Hauptfeld gekommen und verloren bei dem stark besetzten Turnier in Runde eins.

In der Weltrangliste geht es langsam vorwärts

In der Weltrangliste steht Kerber noch jenseits der Top 300, nachdem sie als Nummer 657 ins Jahr gestartet war. Eine Frist, wann sie wieder zu den besten 100 zählen möchte, habe sie sich nicht gesetzt. "Ich will ich jetzt erst mal versuchen, gute Matches zu haben, viele Matches zu haben." Auf Sand sei das schwierig. Ihr Fokus liegt auf der Rasen-Saison und Wimbledon. (dpa/hau)

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