Im vergangenen März gab es bei Tennis-Star Jannik Sinner gleich zwei Mal einen positiven Dopingtest. Nun wurde der Italiener aber freigesprochen. Die Hintergründe.
Im Rahmen des ATP-Turniers in Indian Wells wurde Tennisspieler
Trotz des positiven Befunds wurde der Italiener von den Vorwürfen freigesprochen. Demnach habe es sich bei dem Vorfall nicht um Vorsatz gehandelt. Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) hat den Doping-Test bei Sinner sowie den positiven Befund erst am Dienstag bekannt gemacht.
Der erste positive Test stammt vom 10. März 2024, beim Masters in Indian Wells wurde bei einer Wettkampfkontrolle Clostebol in geringen Mengen festgestellt. Eine weitere Probe, die acht Tage später in einer Trainingsphase genommen wurde, erbrachte dasselbe Ergebnis. Laut ITIA wurde damals jeweils eine vorläufige Sperre verhängt – in beiden Fällen habe Sinner erfolgreich Berufung eingelegt.
Behandlung durch Physiotherapeut führte zur Kontamination
Ein unabhängiges Gericht stellte fest, dass Sinners Physiotherapeut für die Kontamination verantwortlich war. Demnach gab Sinners Fitnesstrainer dem Physiotherapeuten ein in Italien rezeptfreies Spray, mit dem dieser einen Schnitt an seinem Finger behandeln konnte. "Jannik wusste nichts davon und auch der Physiotherapeut wusste nicht, dass er ein Produkt mit Closebol benutzt", heißt es im Statement.
Infolge einer Behandlung des Tennisspielers – der Physiotherapeut trug dabei keine Handschuhe – kam es zur Kontamination. Sinner konnte entsprechend nachweisen, dass ihn beim Vorfall keine Schuld treffe, in der Folge wurde er nach Rücksprache mit Experten auch nicht suspendiert.
"Ich werde diese herausfordernde und sehr unglückliche Zeit nun hinter mir lassen", wird der Weltranglisten-Erste, der gerade erst das ATP-Turnier in Cincinnati gewonnen hat, zitiert.
Die Punkte vom Turnier in Indian Wells wurden ihm nach dem Test zwar abgezogen. Sinner akzeptierte allerdings, dass er sie auch nun nach Aufklärung des Falls nicht wieder zurückbekommt.
"Anti-Doping-Regeln müssen sehr streng sein, um effektiv zu sein. Die bedauerliche Konsequenz ist leider, dass hin und wieder völlig unschuldige Sportler darin verwickelt werden", sagt Jamie Singer, Sinners Anwalt. "Dass Jannik in diesem Fall unschuldig ist, steht außer Frage."
"Es ist ermutigend für uns, dass Jannik Sinner kein Verschulden oder Fahrlässigkeit vorgeworfen werden konnte", teilte die Spielervereinigung ATP in einer Reaktion mit. Man würdige die "unabhängige Bewertung der Fakten im Rahmen des Tennis-Anti-Doping-Programms (TADP)", die es dem 23-Jährigen ermöglicht habe, "weiterhin an Wettkämpfen teilzunehmen".
Verwendete Quellen
- Post auf dem Instagram-Kanal von Jannik Sinner
- mit Material des sid
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