Im Rennen über 20 Kilometer zeigt sich die deutsche Mannschaft stark verbessert, verpasst aber wieder eine Medaille. Bester Deutscher wurde der 30-jährige Philipp Horn.

Mehr News zum Thema Wintersport

Philipp Horn kämpfte bis zur Ziellinie um jede Sekunde, dann gratulierte er dem neuen Weltmeister Eric Perrot fair: Die deutschen Biathleten haben bei den Weltmeisterschaften in Lenzerheide wieder eine Medaille verpasst, sich aber stark verbessert gezeigt. Nach dem Debakel in Sprint und Verfolgung belegte am Mittwoch im Einzel Horn als bester DSV-Athlet Rang sieben (2 Schießfehler), deutliche Fortschritte am Schießstand machen Hoffnung auf einen versöhnlichen WM-Abschluss in den kommenden Tagen.

"Natürlich träumt man von den Medaillen. Das ist das, was bei der WM zählt", sagte Horn am ARD-Mikrofon: "Mit zwei Fehlern hat man in der Regeln nichts mit den Medaillen zu tun." Tatsächlich wäre mit einem Fehlversuch weniger aber sogar der Sprung auf den Bronzerang möglich gewesen. Trotzdem wollte sich Horn nicht zu sehr ärgern. "Ich habe versucht, da weiterzumachen, wo ich in der Verfolgung aufgehört hatte", sagte der 30-Jährige.

Dort war Horn von Platz 44 auf 17 gestürmt - nun setzte sich der Aufwärtstrend fort. "Ich habe mich darauf besonnen, warum ich Biathlon mache. Weil es meine Leidenschaft ist, weil es Spaß macht", sagte der beste DSV-Athlet: "Ich weiß, was ich kann. Das war ganz in Ordnung."

Auch Johannes Kühn erreicht gutes Ergebnis

Hinter Horn erreichte noch Johannes Kühn (2) als Zwölfter ein gutes Ergebnis. "Ich bin nicht unzufrieden. Mit 90 Prozent bin ich sehr zufrieden, für ganz vorne hätte ich mindestens einen weniger gebraucht", sagte Kühn, der im Einzel erstmals im Rahmen der WM an den Start ging. Danilo Riethmüller (3) als 22. und David Zobel (2), der für den angeschlagenen Philipp Nawrath in die Mannschaft gerückt war, als 28. lagen weiter zurück.

Hinter Sieger Perrot, der von einem "unglaublichen" Tag sprach, ging Silber an den Italiener Tommaso Giacomel (1), Bronze an Perrots Landsmann Quentin Fillon Maillet (3). Rekordweltmeister Johannes Thingnes Bö zeigte derweil erstmals eine schwächere Leistung in Lenzerheide. Mit drei Fehler beim ersten Schießen lag der norwegische Goldmedaillengewinner im Sprint und der Verfolgung früh weit zurück, am Ende verpasste der Dominator mit insgesamt fünf Schießfehlern eine vordere Platzierung deutlich.

Am Donnerstag (16.05 Uhr/ARD und Eurosport) geht es bei der WM in Lenzerheide mit der Single-Mixed-Staffel weiter. Der Wettbewerb ist aufgrund der kurzen Laufrunden von 1,5 Kilometern extrem schießlastig. Schnelles Schießen und schnelles Nachladen sind für die Chance auf eine Medaille Grundvoraussetzung - die Rennen sind in der Regel extrem eng. Zum Abschluss der Titelkämpfe warten dann am Wochenende die jeweiligen Staffeln und Massenstarts. (sid/bearbeitet von jum)  © SID