- Bei Borussia Dortmund überlegt man, Gerhard Schröder die Ehrenmitgliedschaft zu entziehen.
- Grund dafür sei Schröders Tätigkeit beim russischen Energiekonzern Rosneft, teilte der BVB mit.
- Auch der Deutsche Fußballbund (DFB) stellte dem Altkanzler ein Ultimatum.
Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund prüft die Ehrenmitgliedschaft von Altkanzler
Schröder steht wegen seines engen Verhältnisses zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nach der Invasion in der Ukraine massiv in der Kritik. Der SPD-Politiker verzichtet bisher nicht auf seinen Posten als Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft.
Borussia Dortmund: Mündliches Bekenntnis Schröders gegen den Krieg reicht nicht
Gerhard Schröder habe man während seines politischen Wirkens als mutigen, streitbaren Demokraten kennengelernt, der sein freiheitliches Weltbild auch gegen Widerstände verteidige, so der BVB. Diesen Gerhard Schröder halte man gern in Erinnerung und hoffe, dass dieser Gerhard Schröder nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch eine Zukunft habe.
Dazu gehöre in einer Situation, in der an jedem Tag unschuldige Menschen durch Bomben sterben würden, "zwingend nicht nur ein mündliches Bekenntnis gegen jede kriegerische Handlung (dieses hat Gerhard Schröder abgegeben), sondern auch der klare Wille und die Überzeugung, auf Führungspositionen in russischen Staatskonzernen verzichten zu müssen. Wir hoffen inständig, dass Gerhard Schröder zu dieser Ansicht gelangen wird und möchten ihm die Gelegenheit dazu geben".
DFB legt Schröder Ende der Ehrenmitgliedschaft nahe
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stellt seinem Ehrenmitglied Schröder ein Ultimatum für den Verzicht auf Funktionen in russischen Staatskonzernen. Andernfalls solle der Bundeskanzler a.D. seine Ehrenmitgliedschaft im Verband aufgeben, teilten die DFB-Interimspräsidenten Hans-Joachim Watzke und Rainer Koch am Dienstag mit.
"Ehrenmitglieder des DFB müssen sich uneingeschränkt zu den in der Satzung des DFB verankerten Grundwerten bekennen", hieß es in der gemeinsamen Erklärung. "Dazu zählen insbesondere die Achtung aller international anerkannten Menschenrechte und die Verpflichtung, allen menschenverachtenden Einstellungen und Verhaltensweisen entgegenzutreten. (...) Eine solche Haltung erwarten wir auch von Gerhard Schröder."
Noch vor dem DFB-Bundestag am 11. März solle Schröder entweder seine Ämter beim Energiekonzern Rosneft oder dem Gaspipeline-Betreiber Nord Stream niederlegen oder auf die Ehrenmitgliedschaft verzichten. (afp/tar)
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