- Königin Elizabeth II. hat in ihrer jährlichen Weihnachtsansprache tiefe Einblicke in ihr Seelenleben gegeben.
- Für die Monarchin ist das erste Weihnachten seit dem Tod ihres Mannes Philip.
- Trotz Trauer und Pandemie blickt die Queen positiv in die Zukunft.
"I wish you all a very happy Christmas": Die britische Königin
Im Zentrum der Rede stand das Andenken an ihren gestorbenen Mann
"Weihnachten kann schwierig sein für diejenigen, die geliebte Menschen verloren haben"
"Obwohl es für viele eine Zeit großer Freude und Fröhlichkeit ist, kann Weihnachten schwierig sein für diejenigen, die geliebte Menschen verloren haben", sagte die Queen in der am Weihnachtstag ausgestrahlten Ansprache, und fügte hinzu: "Besonders in diesem Jahr verstehe ich, warum."
Der Prinzgemahl war im April im Alter von 99 Jahren gestorben. Sie habe in den Monaten danach großen Trost gezogen aus der Wärme und der Zuneigung vieler Würdigungen zu Leben und Arbeit "meines geliebten Philips", sagte die Queen bei ihrer Ansprache im festlich geschmückten White Drawing Room von Schloss Windsor.
Neben ihr auf einem Tisch war ein Foto zu sehen, das die beiden bei ihrer diamantenen Hochzeit 2007 zeigte. Die Königin, im leuchtend roten Kleid, hatte zur Weihnachtsansprache dieselbe Brosche angelegt wie damals - sie trug sie schon bei ihren Flitterwochen im Jahr 1947.
Queen würdigt Philips unzähmbare Eigenschaften
Sein Pflichtbewusstsein, seine intellektuelle Neugier und Fähigkeit, an jeder Situation Spaß zu finden, seien alle unbezähmbar gewesen, sagte die Queen über ihren Mann. Das Aufblitzen dieses "schelmischen und interessierten" Funkens sei "bis zum Ende so hell gewesen, wie als ich ihn zum ersten Mal sah".
Philip würde sich wünschen, dass seine Familie Weihnachten genieße, sagte die Monarchin. Doch aufgrund der Pandemie könne auch in diesem Jahr nicht wie gewohnt gefeiert werden. Umso wichtiger seien die kleinen Dinge und Rituale wie das Christbaumschmücken.
Die Königin, die in den vergangenen Monaten selbst mit gesundheitlichen Problemen kämpfen musste, hatte angesichts des drastischen Anstiegs an Infektionen mit der Omikron-Variante in Großbritannien ihre Weihnachtspläne drastisch gekürzt. Das, obwohl die Regierung vor verpflichtenden Einschränkungen für die Festtage abgesehen hatte.
Für das kommende Jahr zeige sie sich aber optimistisch: Schon in sechs Wochen wolle sie das 70-Jahr-Jubiläum ihrer Thronbesteigung feiern. "Ich hoffe, dass es eine Gelegenheit wird für Menschen überall, einen Sinn von Gemeinschaft zu genießen (...)", sagte die Monarchin.
Stolz zeigte sich die Queen vor allem, dass sich Philip schon seit langem für den Umweltschutz engagiert habe. Eine Tradition, die von ihrem Sohn Prinz Charles (73) und Enkel Prinz William (39) weitergeführt werde. Lobend hob sie auch die Rolle von deren Partnerinnen Herzogin Camilla (74) und
Prinz Harry und Prinz Andrew nicht in Weihnachtsansprache erwähnt
Keine Erwähnung fanden hingegen Prinz Harry (37) und Herzogin Meghan (40), die sich vom Königshaus losgesagt hatten. Immerhin: Die Queen spielte indirekt auf die im Juni auf die Welt gekommene Tochter des Paares, Lilibet, an, als sie auf die Geburt mehrerer royaler Babys im zu Ende gehenden Jahr hinwies.
Ebenfalls ausgeklammert bei der Rede wurde Prinz Andrew (61), der sich wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen hat. Gegen ihn läuft derzeit ein Zivilprozess in den USA, in dem ihm ein Epstein-Opfer vorwirft, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. Andrew streitet das ab.
Queen feierte Weihnachten in kleinem Kreis
Die Queen feierte nach Palastangaben den Weihnachtstag im kleinen Kreise mit ihren Söhnen Charles und Edward (57) und ihrem Cousin Prinz Richard sowie deren Partnerinnen.
Prinz William und Herzogin Kate verbrachten die Festtage mit ihren Eltern auf ihrem Landsitz in der ostenglischen Grafschaft Norfolk. Kate hatte an Heiligabend von sich Reden gemacht, weil sie sich bei einem Weihnachtskonzert selbst ans Klavier gesetzt hatte. (jwo/dpa) © dpa
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