Acht Jahre lang hatte ein junger Mann keinen Kontakt zu seinem Vater. Alles, was er über ihn wusste, war, dass er auf der Straße lebt. Twitter-User halfen ihm bei der Suche – mit Erfolg!
Norman, 24 Jahre alt, stammt aus Deutschland und lebt zwischenzeitlich in den USA. Acht Jahre lang hatte er keinen Kontakt zu seinem Vater, doch dann packte ihn die Sehnsucht. Via Twitter suchte er nach seinem obdachlosen Papa.
Dank der Unterstützung vieler Nutzer haben die beiden sich nun wieder in die Arme geschlossen.
Hilferuf an Weihnachten
Es begann am 25. Dezember 2017. Norman fasste sich ein Herz und postete folgende Worte auf dem sozialen Netzwerk: "Das hier fällt mir schwer, aber vielleicht kann Twitter helfen. Ich suche meinen Papa. Er ist obdachlos und soll in Hamburg leben. Sein körperlicher Zustand ist vermutlich äußerst schlecht. Das Foto ist circa ein Jahr alt. Ein Retweet würde mir alles bedeuten."
Über 20.000 Mal haben Nutzer den Tweet geteilt und tatsächlich gab es bereits nach kurzem Warten eine Spur.
Helfer nahm Vater mit nach Hause
Ein Twitter-Nutzer entdeckte den Mann und nahm ihn sogar mit nach Hause, damit er von dort mit seinem Sohn telefonieren konnte.
Via Twitter hielt Norman die interessierten Follower auf dem Laufenden und informierte nicht nur über seine Wünsche, sondern auch über die Fortschritte bei der Suche. Über das Telefonat schrieb Norman: "'Hier ist der Papa', sagte er. Und er klang nicht wie der obdachlose Mann auf dem Foto, das ich so lange angestarrt hatte. Er klang wie Papa."
Wiedersehen mit Hürden
Beim Telefonieren sollte es nicht bleiben. Vor einigen Tagen flog der junge Mann nach Deutschland, um seinen Vater persönlich zu treffen.
Beinahe wäre aus dem Wiedersehen nichts geworden, denn der Obdachlose wurde mit einer Hüftverletzung in die Notaufnahme eingeliefert. Dann war es aber doch endlich soweit: Vater und Sohn, wieder vereint.
Keine Wohnung für den Vater in Sicht
Am heutigen Dienstag fliegt Norman zurück in die USA.
Im Interview mit der "Bild" erklärte er, wie es für seinen Vater weitergeht: "Eine Bleibe ist momentan leider nicht in Sicht. Wir haben ihm jetzt erst mal ein paar warme Klamotten besorgt. Das ist alles, was wir momentan tun können. Die Kontaktperson arbeitet daran, finanzielle Hilfe für ihn zu beantragen. Unsere Möglichkeiten sind leider begrenzt – ohne großen Topf an finanziellen Mitteln."
Vielleicht können ihm die Twitter-Nutzer auch bei diesem Problem helfen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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