Michael Wendler schüttet sein Herz aus: In der SWR-Show "Krause kommt" spricht der Schlagersänger offen über zahlreiche Rückschläge in seinem Leben – und wie er sich immer wieder aufgerappelt hat.
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Und der Wendler präsentiert sich hier äußerst redselig. Der 45-Jährige packt eine Geschichte nach der anderen aus seinem Leben aus: über den Umzug nach Florida, die Teilnahme am Dschungelcamp, seine Schulden-Vergangenheit und die zerrüttete Beziehung zu seinem Vater.
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Michael Wendler: "Ich bin einsam"
2016 ist der Wendler mitsamt Familie nach Florida ausgewandert. In seinem Heimatort Dinslaken sei er nur noch, wenn er beruflich in Deutschland zu tun hat.
Nach einer schwerwiegenden Handverletzung, die er sich bei Dreharbeiten für eine RTL-Show zuzog, sei er ins Grübeln gekommen. Sein Leben bestehe hauptsächlich aus Arbeit. Dadurch bleibe die Familie auf der Strecke.
Also habe er eine Entscheidung getroffen: mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und nach Florida auszuwandern.
"Das war ein Alleingang. Meine Frau ist fast aus allen Wolken gefallen. Für sie war das ein Schock", erzählt der Wendler.
Ihm sei das aber wichtig gewesen: "Im schlimmsten Fall hätten wir uns getrennt. Ich hätte das auch alleine gemacht."
Damit widerspricht der Wendler aber seinem Vorhaben, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu wollen. Krause thematisiert diesen Widerspruch aber nicht weiter.
Seine Familie unterstützte ihn aber und zog mit ihm nach Florida. Wenn der Wendler nach Deutschland muss, fliege seine Familie meistens nicht mit.
Oft sitzt er dann alleine im "Gestüt Wendler", das derzeit zum Verkauf steht. Dort fühle er sich aber nicht mehr wohl: "Ich bin einsam. Ich bin ein Familienmensch und kann auch schwer alleine sein."
Wendler bereut Dschungelcamp-Teilnahme
Außerdem spricht ihn Krause auf das Dschungelcamp an, an dem der Wendler 2014 teilnahm – und es freiwillig wieder verließ. Diese Entscheidung begründet der Schlagersänger mit: "Ich hatte keine Lust mehr auf die Leute, die mit mir im Camp waren."
Ihm sei es so vorgekommen, als ob einige Camper darauf angesetzt waren, ihn zu "provozieren und zu reizen". "Es war alles so falsch", schimpft der Wendler.
Mitgemacht habe er, weil er erstens neugierig gewesen sei und zweitens – viel wichtiger – wegen der Kohle. RTL habe ihn dafür "unverschämt gut" bezahlt. Wie viel er genau für seinen Auftritt im Dschungelcamp bekam, verrät er aber nicht.
Dennoch bereut er heute die Teilnahme an der Show: "Aus heutiger Sicht war das ein Riesenfehler. Es war ein Fehler, in die Sendung zu gehen und es war ein Fehler, nach fünf Tagen rauszugehen."
In Wahrheit hielt er es sogar nur vier Tage aus.
Wendler hatte 1,5 Millionen Euro Schulden
Beim Abendessen nach ein paar Gläschen Wein legt der Wendler dann bei Krause eine Schulden-Beichte ab.
Im Alter von 22 Jahren habe er das Speditionsgeschäft seines Vaters übernommen, weil dieser dazu nicht mehr in der Lage gewesen sei. "Ich habe das gemacht, um die Familie zu retten", erklärt er und fügt später hinzu: "Es war ein Riesenfehler, dass ich das gemacht habe."
Das Unternehmen sei hoch verschuldet gewesen: "Ich habe also nicht bei Null angefangen, sondern bei minus 1,5 Millionen." Er sei schockiert darüber gewesen, dass er wegen der Firmenübernahme dafür zur Rechenschaft gezogen wurde. Darunter habe er sehr gelitten.
"Ich habe angefangen, die ersten Songs zu schreiben. Aus der Not heraus, aus Verzweiflung. Und dann ist es auf einmal erfolgreich geworden", sagt der Wendler.
Ein Glücksfall für ihn. Dadurch habe er die Schulden zurückzahlen können: "Indem ich fleißig war, Songs geschrieben habe, Erfolg hatte. Und natürlich auch Glück hatte."
Zerrüttetes Verhältnis zum Vater
Auf seinen Vater ist der Wendler seitdem nicht gut zu sprechen. Gedankt habe er ihm dafür nie. Im Gegenteil: "Ich habe es gedankt bekommen, indem mir mein Vater auch noch in den Rücken gefallen ist und medial schlecht über mich geredet hat, weil er dafür bezahlt wurde."
Der Wendler wirft ihm vor: "Er hat seinen Sohn verkauft."
Dazu habe sein Vater seine Mutter nach 35 Jahren Ehe verlassen – für eine Frau, die einmal Vorsitzende eines Michael-Wendler-Fanclubs gewesen sei.
Die beiden hätten auch einen Sohn bekommen, sagt der Wendler. Nun habe er einen Halbbruder - den er aber noch nie gesehen habe. (am)
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