Nackt-Auftritt bei den VMAs, Trennung vom Verlobten Liam Hemsworth und Zickereien mit Sinead O’Connor. Miley Cyrus kann sich über mangelnde Aufmerksamkeit derzeit nicht beschweren. Scheinbar nebenbei erscheint ihr neues Album "Bangerz" am 4. Oktober. Wie klingt die neue Scheibe und birgt sie gar neuen Zündstoff?

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Britney Spears hat es getan, Christina Aguilera auch: Kaum überschreiten Popsternchen die magische Altersgrenze von 20, wird das neue Album ein wenig anrüchiger. Weg vom Image des Teenie-Stars, hin zum sexy Vamp. Auch Miley Cyrus scheint diese Wandlung zu vollziehen. Sie zeigte sich mehrmals halbnackt in der Öffentlichkeit - inklusive obszöner Gesten. Da könnte man meinen, dass ihr neues Album "Bangerz" kommt ähnlich provokant daher. Doch weit gefehlt.

"Bangerz" reiht sich fast nahtlos in Mileys bisherige Alben ein. 2008 erschien ihre erste Platte "Breakout". Die Scheiben zuvor wurden unter dem Namen ihres Disney-Charakters Hannah Montana veröffentlicht. "Breakout" ist die Platte eines unschuldigen Mädchens, das ein wenig von Schule, Herzschmerz und Partys singt – völlig harmlos. Mit "Can’t be tamed" (2010) entwickelte sich Miley weiter. Die Songs sind grooviger, der Gesang erwachsener. Dennoch wirkt das Album noch immer wie der Musik gewordene Traum eines Schulmädchens.

"Bangerz" beginnt mit einem Liebeslied

"Bangerz" beginnt, wie das drei Jahre ältere "Can’t be tamed" aufgehört hat: mit einem Liebeslied. In "Adore you" schwärmt Miley von einem Mann. Die Melodie ist zwar eingängig, aber schnell monoton – wie das ganze Album.

Auf "Bangerz" finden sich nur wenige Ohrwürmer wieder. Lediglich der Refrain der zweiten Single-Auskopplung "Wrecking Ball" bleibt hängen. Auch der Song "SMS (Bangerz)", den Miley mit Britney Spears singt, hat zumindest das Potential bald in Diskotheken zu laufen.

Ansonsten gibt es auf dem Album wenig Höhepunkte. Die Songstruktur bleibt fast immer die Gleiche: Strophe – Refrain – Strophe – Refrain - Bridge - Refrain. Die meisten Melodien wirken wie in den früheren Alben: unschuldig und weichgespült.

Lediglich mit den Texten will Miley provozieren. Ein wenig, mehr aber auch nicht. In "SMS (Bangerz)" beleidigt sie ein paar Jungs als "fucking bangers" (verdammte Würstchen), in "Love Money Party" fallen Worte wie "bitches" (Schlampen) oder "shit" (scheiße). Nichts Neues, alles schon einmal gehört. Eine Altersfreigabe war nicht erforderlich.

Fazit

"Bangerz" ist ein Popalbum unter vielen. Nach den jüngsten Skandalen um Miley Cyrus hätte man ein anrüchiges Album erwartet. Nur zwei Songs stechen ein wenig heraus: die Single-Auskopplung "Wrecking Ball" mit ihrem eingängigen Refrain und "SMS (Bangerz)" wegen der Diskotauglichkeit. Der Rest des Albums ist Massenware und darf ruhig vergessen werden.

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