Er war der Schlagzeuger der wohl berühmtesten und erfolgreichsten Band aller Zeiten: Am 7. Juli feiert Ringo Starr als erster der "Fab Four" seinen 80. Geburtstag – ein Rückblick auf das bisherige Leben des ehemaligen Beatles-Drummers.

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Ringo Starr war eigentlich nur Ersatzmann. Zu seinem Job bei den Beatles kam er durch eine Vertretung für deren ersten Drummer Pete Best. Während eines Konzertes 1961 im legendären Cavern Club in Liverpool sprang er für den erkrankten Best ein, den die drei anderen genau ein Jahr später feuerten.

Starr war zwar stadtbekannt für seinen straffen Beat, so richtig überzeugen wollte er John Lennon, Paul McCartney und George Harrison anfänglich aber nicht. Für ihre erste Single "Love Me Do" hatte Produzent George Martin sogar einen zusätzlichen Schlagzeuger ins Studio bestellt, es wurden zwei Versionen des Songs veröffentlicht. Und dann war da noch dieses Zitat, das Lennon einmal herausgerutscht sein soll: "Der beste Drummer der Welt? Ringo ist nicht einmal der beste Schlagzeuger bei den Beatles!"

Ringo Starr: Der unterschätzte Beatle

Der Status des ewig unterschätzten Drummers klebt bis heute an Richard Starkey, wie Ringo Starr eigentlich heißt. Der Linkshänder mit dem Rechtshänder-Set hatte nie die nötige Anerkennung sowohl als Schlagzeuger als auch als Musiker innerhalb der Beatles bekommen. Starr stand immer im Schatten der drei Genies, dabei können sein Spiel und Einfluss auf andere Trommler gar nicht überschätzt werden. Phil Collins nannte ihn beispielsweise als großes Vorbild und Ex-Nirvana-Drummer Dave Grohl bemerkte: "Ringo war der König des Gefühls."

Sein Beitrag zu den Beatles-Songs war von großer Relevanz für deren Erfolg, mit neuartigen Rhythmen prägte er den Sound der Band. Durch seine ausgelassenen Schläge und ungewöhnlichen Variationen, unter anderem zu hören auf "Ticket to Ride" oder "Tomorrow Never Knows", verhalf er den "Fab Four" zu vielen Welt-Hits.

Ringo reichte seine spielerische Kreativität auch an seinen Sohn Zak Starkey weiter, der unter anderem schon für die Britpopper von Oasis oder auch The Who hinter dem Drumkit saß.

Ringo, der Klassenclown

Lennon und McCartney servierten ihm einfach gestrickte, aber sehr eingängige Melodien wie die aus "With a Little Help From My Friends" oder "Yellow Submarine", die das Liverpooler Scheidungskind singen durfte. Ganze zwei selbst geschriebene Songs konnte Starr im Beatles-Katalog platzieren: "Don’t Pass Me By" und "Octopus’s Garden".

Jeder Beatle hatte seine Rolle und seinen Platz, den er innerhalb der Gruppe einnahm. So war Ringo immer der Lustige, der Spaßvogel, der Klassenclown – sein komödiantisches Talent zeigte er schon früh in Filmen wie "A Hard Day’s Night" oder "Help!". Ringo Starr war aber auch der liebenswürdige Beatle, der bis heute mit als der beliebteste bei "Fab Four"-Fans gilt.

Playboy-Lifestyle nach den Beatles

Von seinem Schelmen-Image rückte der Musiker, dem nach dem Ende der Beatles eine beachtliche Solo-Karriere gelang, ein wenig ab. So pflegte Starr in den Siebzigern und Achtzigern wie kein anderer der vier Pilzköpfe einen Lifestyle als Playboy. Partyexzesse mit Drogen und Alkohol dominierten die Zeit, die er zusammen mit seiner zweiten Frau, dem früheren Bond-Girl Barbara Bach, verbrachte. Kennengelernt hatte er Bach bei den Dreharbeiten zum Film "Caveman" aus dem Jahr 1980, in dem Starr einen Höhlenmenschen spielte.

Doch diese Zeiten sind vorbei, Ringo Starr trinkt und raucht schon lange nicht mehr. Heute heißen seine Pfeiler Love & Peace. Und natürlich die Musik, auch weiterhin: Sein aktuelles 20. Studioalbum "What’s My Name" erschien im Oktober 2019. Ein besonderes Highlight darauf war die Neuvertonung des John-Lennon-Stücks "Grow Old With Me", bei dem er musikalische Unterstützung von seinem Freund und Weggefährten Paul McCartney erhielt. Außerdem tritt er regelmäßig als Sänger und Schlagzeuger mit prominenten Musikern bei verschiedenen Charity-Projekten auf – mittlerweile auch mit der nötigen Anerkennung.

Fotos aus dem Leben von Ringo Starr sehen Sie in unserer Galerie.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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