Obwohl der Gabalier Andi gerade beruflich total im Stress ist und irgendwelche Probleme mit einem Flugzeug hatte, hat er bei der neuen Supershow von der Egli Beatrice vorbeigeschaut. Was den Besuch so brisant machte: Die Egli Beatrice hat dem Steirer schon mal ein Wangenküsschen gegeben. Wahnsinn. Ein bisschen schade ist, dass der Rossi Semino, der ein erstklassiger Pannenhelfer wäre, noch keinen Song über Starthilfekabel gemacht hat. Dafür hat der Garfunkel Art Jr. gemeinsam mit dem Mross Stefan und seiner Frau eine Nummer vom Stevens Cat und die Ott Kerstin eine über eine Ärztin mit Drogenproblemen gesungen.

Eine Satire
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Ja ist denn das die Möglichkeit! Jetzt hat die Egli Beatrice auf SWR und MRD endlich auch ihre eigene Show. Deren edgy Name: "Die Beatrice Egli Show". Zur Info: Die Egli Beatrice ist eine sehr erfolgreiche Schweizer Schlagersängerin und hat sogar schon mal "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen. Damals war noch der total anspruchsvolle Bohlen Dieter in der Jury, der dann natürlich auch die erste Single von der Egli Beatrice geschrieben und produziert hat. Sie hat "Mein Herz" geheißen und war nicht gut, wurde aber von den Deutschen, Österreichern und Schweizern trotzdem fleißig gekauft. Und weil die Egli Beatrice halt so gemocht wird, haben wir uns ihre Show auch mal ganz genau angeschaut.

"Die Beatrice Egli Show" als satirisches Minutenprotokoll

20:10 Uhr: Supertipp: Ein paar Tropfen Johanniskraut und man ist nicht ganz so nervös vor so einer Supershow. Die Aufregung führt letztlich nur dazu, dass man sich nicht so gut konzentrieren kann und dann eben viele kleine Details nicht so mitbekommt. "Details sind so wichtig", hat ganz sicher auch sicher schon mal der Carpendale Howie oder der Kaiser Roli oder irgendein anderer Detailverrückter in einer Show gesagt. Gleich nach "Ich liebe meine Fans" oder so.

20:15 Uhr: Da ist sie. Es ist schon sehr beeindruckend. Die Egli Beatrice taucht in einem pinken Blazer auf der Bühne auf und ist aber sowas von sofort gleich voll da. Sie singt:

"Hey, was ist los mit mir?
Hab schon lange nicht mehr richtig gelebt
Hey, ich plan ein'n Weekend-Trip
Wieder feiern, bis der Club nicht mehr steht"

In Sachen Lyrics ist das natürlich oberste Liga, warum sie das Detail, für das manche von uns sich extra ein paar Tropfen Johanniskraut reingeknallt haben, um es nicht vor lauter Aufregung zu verpassen, dann ausspart und nicht einmal Andeutungen macht, wohin der Weekend-Trip gehen könnte? Nicht ganz nachvollziehbar. Vielleicht kommt dazu später noch was.

20:17 Uhr: Die Egli Beatrice lässt alle Gäste der kommenden zwei Stunden gleich zu Beginn auf der Bühne antanzen, während sie ihren Spitzensong "Samstagnacht" singt. "Eine Show, die meinen Namen trägt", sagt sie und macht damit ein erstklassiges Wortspiel, das wirklich jeder – wurscht, ob auf Johanniskraut oder nicht – im Nu versteht. Nur der Gabalier Andi ist noch nicht da. Der hat Probleme mit einem Flugzeug oder so. "Ich könnte ausflippen vor Freude", sagt die Egli Beatrice noch.

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20:19 Uhr: Die Ott Kerstin, die bekannt für ihre Statements für eine buntere und tolerantere Gesellschaft ist, was ja wirklich super ist, singt den Track "Nachts sind alle Katzen grau". Darin heißt es:

"Der Lehrer unter seinem Anzug.
Versteckt der Tag seine Tattoos
Die Ärztin hat heut was genommen
Was sie sonst verschreiben muss"

Was ist da los? Das ist ein extrem sozialkritischer Song. "Die Ärztin hat heut was genommen, was sie sonst verschreiben muss." Leute, ihr wisst schon, dass es da nicht um irgendwelche Lutschtabletten geht, mit denen die Ärztin ihren Atem ein bisschen auffrischen will, oder? Denkt mal drüber nach, dann werdet ihr merken, dass es der Ärztin, über die die Ott Kerstin singt, nicht so gut geht. Wir sind einfach alle nur Menschen, auch die ÄrztInnen.

20:22 Uhr: Das war doch ein traumhafter Start in diesen Abend, oder?", bindet jetzt die Egli Beatrice das Publikum beinhart ein. "Ja", antwortet dieses. Mitarbeiten, so wichtig!

20:23 Uhr: Der Rossi Semino schaut vorbei. Das ist ja so ein bisschen der Typ, dessen helfende Hand man sich wünscht, wenn man eine Autopanne hat. Und am Ende fährt man dann, – nachdem man sich eh für alles brav bei ihm bedankt hat – mit seinen Starthilfekabeln und seinem letzten Päckchen Zigaretten heim, weil man weiß, dass er nicht nein sagen kann. Zumindest sieht der so wahnsinnig nett aus, der Rossi Semino. Er singt "Heute Abend hab ich Zeit für dich". Auch wahnsinnig nett. Ein Lied, das von einer Autopanne handelt, bei der er jemandem hilft und von der er dann ein wenig traurig ohne Starterkabel und Zigaretten zu seiner Geliebten heimkommt, könnte man sich an dieser Stelle sehr gut vorstellen.

20:25 Uhr: Der Rossi Semino, der schon zweifacher Opa ist, sitzt jetzt bei der Egli Beatrice auf der Couch und muss Schwitzerdütsch lernen, was unfassbar peinlich und noch viel traumatischer sein muss, als ohne Starthilfekabel und Sargnägel heimzukommen. "Du bist mein Liebslingsargentinier, darf ich fünf Minuten deine Lieblingsschweizerin sein?", sagt die Egli Beatrice zum Rossi Semino. Ganz ehrlich: Welcher Vollhonk schreibt ihr sowas ins Drehbuch?

20:32 Uhr: Der Philipp Eric kommt und singt zunächst "Schockverliebt" und danach einen Song für seine Eltern, die man erst recht nicht kennt, aber von der Egli Beatrice extra auf die Bühne geholt werden. "Danke für Stärke und Halt, ihr glaubt an all meine Ziele, ihr lasst mich niemals fallen", singt der Sohnemann für seine Altvorderen, die am Flügel picken. Johanniskraut wird heute fast nicht reichen.

20:46 Uhr: Anna-Carina Woitschack, die Ehefrau vom trompetenden Mross Stefan, kommt auf die Bühne und singt irgendwas, wo ein "Feuerwerk in der Nacht" vorkommt. "Anna-Carina Woitschack bringt wieder Stimmung in die Bude", schreibt jemand auf Twitter. Das Gegenteil ist der Fall.

20:50 Uhr: Die Jordi Francine und der Antony Ross trällern gemeinsam den "Gute Laune"-Song "In allen Farben", in dem es "Lass die Freude sprühen, Endorphine glühen, glühen" heißt. Wenn sich reimtechnisch alles nicht so ganz ausgeht und kein so richtiger Flow entstehen will, dann musst du einfach das letzte Wort wiederholen. Das ist natürlich schon ein Supertrick! Danach erzählt die Jordi Francine ihrer Schweizer Kollegin, der Egli Beatrice, dass sie ohne ihr Hirsekissen das Haus nie verlassen würde. Merke: Genau das ist so ein Detail, das du vielleicht überhörst, wenn du dir vorher kein Johanniskraut aus der Apotheke geholt hast.

21:02 Uhr: "Zwei Schweizerinnen im Haus und es kocht alles", sagt die Egli Beatrice.

21:03 Uhr: Der Peters Tim koffert auf und singt einen Song über das Älterwerden. Konkret: Er singt einen Song über jemanden, der gerade 30 geworden ist und meint, jetzt einfach alt zu sein. Auf die Idee, dass der Text ein paar Hunderttausend Zuseher, die bereits das eine oder andere Jahrzehnt älter als 30 sind, irritieren könnte, kommt er nicht, der Peters Tim. "Tim Peters verzichtet auf komplizierte musikalische Strukturen. Das macht seine Songs so eingängig", kann man im Web irgendwo lesen. Auf Empathie scheint er auch ganz gern zu verzichten, der Peters Tim.

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21:11 Uhr: Der Gabalier Andi hat seine Probleme mit dem Flugzeug in den Griff bekommen und ist jetzt in der "Beatrice Egli Show" gelandet. Auf einem Webportal steht, dass die Egli Beatrice dem Steirer einst in einer Schlager-Show ein Wangenküsschen gegeben habe. Da ist natürlich ein Wahnsinn. Der Song vom Gabalier Andi ist aber leider völlig belanglos. Er singt irgendwas Schmalziges über die "Schmiede unseres Lebens" und irgendein "Fabrikat des Himmels", während seine Band auf Death Metal macht.

21:17 Uhr: Der Ross Antony singt mit seinem Mann, dem Reeves Pauli, den Klassiker "Über sieben Brücken musste du gehen". Der Song wurde 1978 von der DDR-Rockband "Karat" veröffentlicht und durch die später folgende Interpretation von Peter Maffay noch bekannter. Das Lied geht auf eine 1975 von Autor Helmut Richter geschriebene gleichnamige Liebesgeschichte zurück, die von der unglücklichen Beziehung zwischen einer Deutschen und einem Polen handelt. Am Ende der Story reflektiert die Protagonistin innerlich wiederholt die Zeile "Über sieben Brücken musst du gehn". Damit drückt sie ihren Kummer, aber auch ihre Hoffnung und Zuversicht aus.

21:35 Uhr: Nach wie vor weiß niemand, wohin der Weekend-Trip von der Egli Beatrice gehen könnte.

21:55 Uhr: Art Garfunkel Jr., der Sohn des legendären Art Garfunkel, der Hälfte von "Simon & Garfunkel", lässt zwar laut der Egli Beatrice die Lieder seines Vaters wieder aufleben, singt dann aber mit "Schön ist der Morgen" eine deutsche Version von "Morning has broken", das Yusuf Islam aka Cat Stevens, dessen Sohn vielleicht ja irgendwo gerade einen "Art Garfunkel"-Song in fremder Sprache trällert, berühmt gemacht hat. Es ist alles sehr kompliziert. Dass Anna-Carina Woitschack und Stefan Mross gemeinsam mit Art Garfunkel Jr. singen, macht die Sache nicht gerade einfacher.

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22:06 Uhr: Die Egli Beatrice singt jetzt "ein Lied mit einer tollen Botschaft", wie irgendjemand sagt. Gegen Ende wird es in der Satireshow noch einmal richtig ernst. Der Song "Ganz egal" greift das Thema Body-Shaming auf.

"Jeden Tag nur Frust und Hater
Und sie prügeln auf dich ein
Bleibe stark und bleibe mutig
Bist nicht allein."

22:12 Uhr: Dass der Gabalier Andi keine Probleme mit dem Flugzeug mehr hat, muss natürlich gefeiert werden. Der 37-Jährige taucht noch einmal auf und schiebt der Egli Beatrice mit einer ein bisschen geilen Stimme ein "Komm zu mir, komm zu mir!" rüber, bevor er seinen Welthit "Hulapalu" singt.

"Hodiodioooodiooodie
Hodiodioooodiooodie
Hodiodioooodiooodie
Hodiodiodieee"

Gemeinsam mit allen Superstars, die heute aufgetreten sind, gesellt sich jetzt auch die Jordi Francine zum Gabalier Andi auf die Bühne. Sie zeigt, dass sie den gesamten Text – also nicht nur den Superteil mit "Hodiodiooooodio" und so, sondern echt alles - auswendig kann. Trotz Johanniskraut, von dem man sich schon auch ein bisschen erwartet hat, dass es den Gefühlspegel sowohl nach oben als auch nach unten nicht extrem ausschlagen lässt, bekommt man hier feuchte Augen.

22:15 Uhr: "Ich hab diesen Samstagabend mit euch allen so genossen. Vielen Dank für eure Musik, eure Nähe und eure Geschichten", sagt die Egli Beatrice noch zu ihren KollegInnen auf der Bühne. Ob Sie tatsächlich "Nähe" gesagt hat? Man hat es leider nicht gut verstanden. Vielen Dank für eure Rehe? Für eure Zehe? Nein, das ergibt keinen Sinn. Was sich an dieser Stelle herrlich zeigt: Kaum ist man wegen der Jordi Francine, die den "Hulapalu"-Text komplett mitsingen konnte, in der Emotion drin, entgehen einem schon die ärgsten Details. Aber es wird schon die "Nähe" gewesen sein. Ganz ehrlich: Kein Mensch bedankt sich in einem Fernsehformat für Rehe.

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