Die Bauern strengen sich kräftig an, ihre Herzdamen von sich und dem Landleben zu überzeugen. Dabei stechen der lüsterne Cowboy Gregor und der antiquierte Bergbauer Ulrich mit besonderen Qualitäten heraus. Beide sind jetzt schon Kult.

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Eigentlich war doch schon alles klar. Lustmolch Gregor hatte in der vergangenen Folge zusammen mit seinem Hengst Rocky Spitzarsch und seiner sexy Gymnastikballeinlage inmitten von stinkenden Pferdeäpfeln nicht nur seine Angebetete Beate von sich überzeugt. Ganz RTL-Fernsehdeutschland war zugleich entsetzt und verzückt - von diesem wollüstigen Cowboy, der jeder Frau auf dem Scheunenfest auf die Brüste gestarrt hatte. Schräg, witzig, obszön - fertig war die Bauer-sucht-Frau-Kultfigur 2015. Doch diese Woche brachte RTL den Bergbauern Ulrich, eine skurrile, antiquierte Mischung aus Alm-Öhi und Schäfer Heinrich, ins Spiel.

Die Sätze, die den Mund des Schweizer Einsiedlers verließen und als Untertitel manifestiert wurden (Nein, man hatte sich gerade nicht verhört!), waren sowas von schräg, dass sie aus keiner Feder eines RTL-Autors stammen können. Authentizität pur, Inszenierung Fehlanzeige. Ulrichs Wortwahl, mit der er seine sehr gute körperliche Verfassung beschrieb, können "Bauer sucht Frau"-Fans nur lieben: "Nur noch Haut und Knochen und der Ton und fertig ist das Männchen". Zum neuen Werbeslogan einer Fitness-Kette mag diese Ulrich-Weisheit vielleicht nicht taugen, aber "Maschendrahtzaun-Interpret" Stefan Raab hätte seinen Spaß an ihm. Warum muss Raab auch ausgerechnet jetzt in Rente gehen? Ob ihn Ulrich noch umstimmen kann?

Polygamie ist für Alm-Öhi keine Option

Und RTL ist ja nicht blöd. Natürlich ist Bergbauer Ulrich in Sachen Liebe das komplette Gegenteil zum Cowboy Gregor. Er lebt nicht nur auf einem Selbstversorger-Bauernhof, der einen an die Schulausflüge ins Freilichtmuseum erinnert, er ist ein wirklicher Gentleman, ein Mann der alten Schule. "Meine Einstellung ist auch nicht wie eine Biene, die von Blume zu Blume springt. Das geht nicht mit mir", stellt er beim gemeinsamen Honigfrühstück mit Petra klar, für die Polygamie natürlich auch kein Thema ist. Dass im Hintergrund die Titelmusik von Heidi läuft, muss sicherlich nicht erwähnt werden. Wobei: Hey, mal kein Song vom Kuschelrock-Sampler.

Nicht nur Stefan Raab hätte seinen Spaß an Ulrich. Was wohl Deutschlands Modepapst Guido Maria Kretschmer zu Ulrichs Ausgehanzug sagen würde? Zu groß, zu kleinkariert, zu altmodisch, Hemd geht gar nicht, aber irgendwie dann doch wieder authentisch. Und schon erinnert uns Ulrich an John Boy von den Waltons. Ob Petra ihrem Bauern Ulrich irgendwann ins Ohr flüstern wird: "Gute Nacht, John Boy"?

Ein beherztes Kneifen in Gregors Zipfel

Aber wir wollen natürlich nicht unseren Cowboy Gregor vergessen. Auch er hatte wieder einen legendären Auftritt – als boxendes Hugh Hefner-Double. Während seine Beate die Küche putzte, hatte sich Gregor seinen abgeranzten, babyblauen Frotteebademantel übergestreift, Waschlappen auf die Fäuste gelegt und auf eine Boxerfigur aus Plastik eingedroschen. Skurrile Männlichkeit pur. Leider war der Schauplatz nicht Hugh Hefners Playboy-Mansion, sondern Ulrichs heruntergekommener Bauernhof. Doch Beate scheint sich allgemein nicht viel aus Atmosphäre zu machen – was sie ja schon bei den Fummelspielen auf dem stinkenden Gymnastikball bewiesen hatte. Sie war so von Ulrichs Hugh-Hefner-Darbietung angetörnt, dass sie einmal kräftig zupackte - mit ihren pinken Putzhandschuhen in Ulrichs "Zipfel da unten". Da war nicht nur der Zuschauer, sondern sogar Ulrich selbst baff.

Eigentlich heißt es immer - erst Recht bei BsF - "Sex sells". Aber Ulrich könnte dem Lustmolch Gregor ganz ohne Anzüglichkeiten den Titel als BsF-Kultfigur 2015 noch streitig machen. Doch wie wir in der Vorschau auf Folge vier sehen durften, hat Cowboy Gregor noch ein besonderes Ass im Ärmel: eine Sexpuppe namens Rosamunde.

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