Nachdem die Dschungelgewerkschaft am Vortag in den Streik getreten ist, geht es an Tag elf harmonischer zu. Also füllen die Stars die Sendezeit mit anderem, zum Beispiel mit Intimsten. Denn Jörg Dahlmann und Lilly Becker teilen ein Schicksal und dieses dann den Zuschauern mit. Und Nina Bott prophezeit vor ihrem Abgang noch Schlimmes.
Stellen Sie sich einmal vor, Sie gingen Ihrem Beruf nach. Vielleicht backen Sie in einem Café Kuchen oder korrigieren als Zahnärztin anderen Menschen das Gebiss. Was auch immer Sie arbeiten, stellen Sie sich vor, Sie sind bei der Arbeit und erzählen in einem günstigen Moment ihren Kollegen vor allen Kunden vom Unfalltod ihrer Eltern oder von ihrer Darmkrebs-Erkrankung, wegen der sie nicht mehr leben wollten.
Klingt merkwürdig? Ihre Kollegen und die Kunden würden sich wundern? Vermutlich.
Lilly Becker: "Ich hab eine richtig gute Kindheit gehabt"
Sowohl Becker als auch Dahlmann haben sich nämlich beim Betreten des Dschungelcamps in eine Zwickmühle begeben. Denn RTL ist keine Bäckerei und das Dschungelcamp eine Unterhaltungsshow. Da können die beiden nicht den ganzen Tag herumsitzen und sich gegenseitig die Nägel machen. RTL und die Zuschauer erwarten irgendein Lebenszeichen, am besten eines, das mindestens eine halbe Stunde im Gedächtnis bleibt.
Kurzum: Die Dschungelcamper sind zum Handeln verdammt. Weniger merkwürdig wird das Ganze dadurch aber nicht, im Gegenteil. Denn es liegt immer noch in ihrer Hand, was sie dem Schnitt an Unterhaltung anbieten. Und da haben sich Becker und Dahlmann an Tag elf eben entschieden, Intimstes zur besten Sendezeit preiszugeben.
Weil
Jörg Dahlmanns Krankengeschichte
Jörg Dahlmann ist nicht weniger offen, nur erzählt er vom frühen Tod seines Vaters nicht auf Anfrage, sondern aus freien Stücken. "Bin ja ohne Vater aufgewachsen", beginnt Dahlmann an
"Ich hab zum ersten Mal in meinem Leben einen Todeswunsch gehabt", verrät Dahlmann und führt die Details unter Tränen im Einzelinterview aus und auch, wie die Sache ausgegangen ist, nämlich gut. "Ein absolut falscher Gedanke damals", resümiert Dahlmann über seinen Todeswunsch. "Danach hab ich nochmal Prostata-Krebs gehabt", schließt Dahlmann seine Krankenakte.
Bereits zuvor hatte Dahlmann mit Timur Ülker über seine Scheidung geplaudert. "Ich musste sehr bluten", erzählt Dahlmann. Seine Frau habe damals nicht gearbeitet, er schon und habe deshalb "sehr viel bezahlen müssen". "Das treibt viele Männer in den Ruin", behauptet Dahlmann über Scheidungen ohne Ehevertrag und man hat dabei schon all die alleinerziehenden Frauen vor Augen, die wegen der Kindererziehung keine Rentenansprüche erworben haben, auf Unterhaltszahlungen warten, aber trotzdem gar nicht mehr wissen, wohin mit all dem Geld.
"Ich glaube, das geht da noch richtig ab"
Wie man Privates, aber nichts Intimes erzählt, zeigt dann noch einmal Lilly Becker. "Ich hab ihn kennengelernt", erzählt Becker Maurice Dziwak, als der über Michael Jackson plaudert. "Wen hast du noch alles getroffen?", fragt Dziwak gleich nach und geht mit Becker die Namen durch: Elton John, David Beckham, Michael Jordan, Shaquille O'Neal, Robbie Williams, Kanye West, Beyoncé. Nur einen von Dziwaks Liste habe sie nicht getroffen: Elvis. "Wie alt denkst du, dass ich bin, Schatz?", fragt Becker irritiert.
Es ist trotzdem eine beeindruckende Liste an Stars, die getroffen zu haben, sich Becker da erinnert. Noch beeindruckender wäre natürlich, wenn sich die Stars auch an Lilly Becker erinnern könnten, aber dass sie damit ein paar Minuten Sendezeit füllt, ohne dafür gleich Intimstes auszubreiten, dafür bekommt sie unseren Dank.
Gar keine Sendezeit mehr füllen wird hingegen
Dass dieser Umstand Nina Bott besonders ärgert, ist allerdings unwahrscheinlich, denn Bott freut sich auf ihren Auszug. Die Freude habe aber nichts mit dem Camp selbst zu tun, sondern "mit dem, was es mit mir macht". Manche Kandidaten seien "einfach so hinterhältig", urteilt Bott und wäre sie noch länger geblieben, hätte sie vielleicht "noch mehr Abgründe in einigen Menschen entdeckt". Botts Prognose: "Ich glaube, das geht da noch richtig ab." Wir werden sehen. Bleibt erstmal nur der Dziwak des Tages:
"Vaginal? Nee, waagrecht!" Maurice Dziwak, als er Edith Stehfest bei einem Spiel eine Richtungsanweisung geben will, aber noch nach dem richtigen Wort sucht.
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