In Folge acht kommt bei "Germany’s Next Topmodel" nun endlich das, was aus einem Nicht-Model ein Model macht: ein Job als Model. Dafür schickt die Klum ihre Noch-nicht-Models zu drei Castings, ehe die ganze Truppe Designer-Klamotten in einem Football-Stadion ausführen darf. Kadidja kann sich dabei über ein ganz besonderes Outfit freuen.
Derzeit ist
Das kann für den Zuschauer natürlich mitunter verwirrend sein, schließlich verkauft sich GNTM als ein riesiger Model-Wettbewerb, wirkt durch diese Begründungsbeliebigkeit aber manchmal nur wie eine Trash-TV-Show. Das ist natürlich gefährlich, am Ende nimmt eine Kandidatin teil, weil sie mal bei einer Unterhaltungsshow dabei sein wollte und am Ende ist sie aus Versehen ein Topmodel geworden.
Aber wenn schon niemand so genau weiß, ob GNTM nun ein Model-Wettbewerb ist oder eine Unterhaltungsshow und auch nicht, warum jetzt die eine rausfliegt oder die andere, wollen wir zumindest in die neueste Folge selbst ein bisschen Struktur in die Bewertungen bringen und wir beginnen damit in Frankfurt. Einfach, weil die neue Folge auch in Frankfurt beginnt.
Wer tanzt zu Sänger Singers Singsang?
Nicht, weil die
Das klingt ziemlich einfach, denn um Spaß zu haben, braucht man ja nur etwas, das Spaß macht. Daran hapert es allerdings bei den Models: "Oh Gott, jetzt muss ich mich bewegen", ahnt Armin, dass das geforderte Tanzen im Musikvideo in irgendeine Art von Aktivität münden könnte und auch Mare ist das Tanzen nicht ganz geheuer: "Ich hatte halt nicht so viel Lust, zu tanzen", erklärt das Model und das ist auch der Grund, warum sich Mare beim Casting-Dreh eher im Hintergrund aufhält.
Eine Strategie, die Singer sofort auffällt: "Ein paar von euch, die sind nicht nach vorne gekommen, ihr seid hinten geblieben, habt euch nicht so wirklich getraut. Das ist nicht der richtige Weg für ein Musikvideo", erkennt Singer messerscharf. Was er nicht bedenkt: Es kann nicht jeder vorne stehen. Wenn einer vorne steht, muss ein anderer hinten stehen, denn sonst gäbe es kein Vorne. Kämen also die Models von hinten nach vorne, stünden die Models, die eben noch vorne waren, plötzlich hinten und müssten wieder nach vorne. Das würde nie aufhören. Muss man ihm mal sagen. Am besten vor dem nächsten Videodreh.
GNTM: Was ist besser – "mega" oder "richtig geil"?
Schlussendlich landen Marvin und Xenia ganz vorne und zwar in Singers Gunst. Insgesamt ein solides Casting, wegen des Vorne-hinten-Dilemmas gibt es bei der Bewertung aber nur 3 von 5 möglichen Topmodels. Und schon geht es weiter zum nächsten Casting. Das veranstaltet Designer Samuel Gärtner, nicht zu verwechseln mit dem Gärtner Samuel Designer, der macht etwas ganz anderes. Designer Gärtner hingegen sucht für seine nächste Modenschau "besondere und individuelle Models, die auch Persönlichkeit haben" und da wird er bei Klums Trainee-Programm fündig. Nur der Weg dahin ist für den Zuschauer unnötig kompliziert, kann man doch die Bewertungen nicht ganz einordnen.
Lea zum Beispiel attestiert man beim Casting "wirklich ein spezielles Gesicht" – was auch immer das sein mag. Mare hingegen sei "mega", Maximilian "wie direkt aus dem Berghain", Aldins Haare dafür "richtig geil" und man weiß gar nicht, wer da nun die Nase vorn hat. Ist ein "wirklich spezielles Gesicht" nun besser als "wie direkt aus dem Berghain"? Oder sind "richtig geile" Haare das Nonplusultra, während ein "mega" nur Mittelmaß ist? Model-Caster muss ein schwieriger Beruf sein. Das ist alles so nach Gefühl. Am Ende werden Aldin und Marvin genommen und auch Kadidja, weil sie "wirklich toll" sei. Sagt zumindest der Gärtner. Also der Designer, nicht der Gärtner.
Insgesamt verdient sich auch dieses Casting nur 3 von 5 möglichen Topmodels wegen der undurchsichtigen Bewertungskriterien. Ähnlich intransparent läuft es auch beim Casting für ein Magazin. Dort sucht der Fotograf "nicht nur ein Model, sondern wirklich starke Persönlichkeiten". Um die zu erkennen, sollen Jermaine, Maximilian, Mare und Kadidja jeweils einen Fotografen spielen, der wiederum Model spielt, indem er auch ein paar Posen anbietet, während er ein imaginäres Model fotografiert, dabei aber nicht nur Model ist, sondern auch eine wirklich starke Persönlichkeit. Das gibt nur schmale 2 von 5 Topmodels, dafür aber einen Bonus-Kuckuck.
Worüber sich Yusupha freut
Maximilian und erneut Kadidja lassen sich davon am wenigsten verwirren und bekommen den Job. Derart vermittelt reist die Truppe nun nach Los Angeles, wo die Klum diesmal keine Villa, sondern ein Penthouse in einem Hochhaus als Herberge gebucht hat. Ganz umsonst bekommen die Models die Luxus-Unterkunft natürlich nicht, sondern bezahlen wie immer mit dem Verlust von Privatsphäre, Außenkontakt und Entscheidungsmöglichkeiten und müssen zusätzlich noch ein paar nette Worte über die Gratis-Schuhe des Werbepartners in die Kamera sprechen.
Es bleibt aber noch Zeit, den obligatorischen Streit über die Bettenverteilung zu begleiten. Hier haben sich Lucas und Maximilian in den Haaren, da Maximilian die zuvor ausgemachten Spielregeln nicht einhält. Es folgt ein kleines Wortgefecht, dessen verbal-aggressive Mittelmäßigkeit Maximilian und Lucas aber mit Leidenschaft wettmachen. "Ich hab leider gar nichts mitbekommen", entschuldigt sich hingegen Yusupha beim Kameramann, als dieser ihn vergeblich für ein Statement vor die Linse holt.
Hier kann ProSieben Yusupha also leider kein Öl ins Feuer gießen lassen, dafür beschert das Model dem Zuschauer aber einen besonderen Moment ganz anderer Art. Denn Yusupha ist sichtlich bewegt von dem Umstand, dass er im Loft auf der Keramik sitzen und über die Stadt gucken kann, die Stadt ihn dabei aber nicht sieht. Manchmal findet man eben das Glück dort, wo man es am wenigsten vermutet, manchmal sogar auf der Klobrille im Hochhaus-Loft einer ProSieben-Show. Schön, dass sich GNTM Zeit auch für die kleinen Momente nimmt.
Kadidja trägt Kugel
Für ihr Engagement beim Streit bekommen Lucas und Maximilian 3 von 5 möglichen Topmodels, Yusupha verdient sich mit der WC-Ausblick-Episode seine 5 von 5 möglichen Topmodels redlich. Dann ist es aber auch schon Zeit, den Deckel auf Folge acht zu machen und den hält diesmal Designer
Kadidja ist begeistert, weiß aber nicht, was sie mit ihren Händen machen soll, denn die stecken tatsächlich auch in der Kugel. Sieht insgesamt drollig aus, ist aber halt blöd, wenn man alleine zu Hause ist. Dann kann man nicht einfach rausgehen und sein Kugel-Outfit zeigen, weil man ja noch nicht einmal die Tür aufmachen kann. Die klassische Model-Kugel-Outfit-Zwickmühle. Hat man bislang noch keine Lösung für gefunden. Darüber hinaus setzt Christian Cowan Kadidja der Gefahr aus, dass sie bei einem Sturz auf dem Laufsteg einfach davonrollt. Der Designer bekommt für seinen feinsinnigen Klamotten-Humor daher 4 von 5 möglichen Topmodels.
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Xenia hat dagegen ein Problem mit anderen Körperteilen: "Ist da ein Busen draußen oder mein ich das nur?", fragt die Klum laut, als Xenia über den Laufsteg läuft und wir können das so einfach nicht beantworten. Fragt die Klum, ob da ein Busen draußen ist oder ob da nur ein Busen draußen ist? Bei Kugelkleid-Designern weiß man ja nie. Insgesamt reicht es für Heidi Klum damit nur für 1 von 5 möglichen Topmodels. Denn obwohl sie Leistungsunterschiede unter den Kandidaten festgestellt haben will, fliegt diesmal niemand raus, womit wir in puncto nachvollziehbare Bewertungen wieder am Anfang wären.
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