Trotz anhaltender Kritik und schlechter Quoten hält das ZDF seit Monaten unbeirrt am "Wetten, dass..?"-Moderator Markus Lanz fest. Doch nun könnte ein missglücktes Interview mit der Politikerin Sahra Wagenknecht das Fass zum Überlaufen bringen. Mittlerweile fordern zehntausende Menschen in einer Online-Petition die Absetzung des Moderators.
Weit mehr als 80.000 Nutzer (Stand: Donnerstag, 23.1., 8.30 Uhr) fordern in einer Online-Petition den Rauswurf von
Am 16. Januar hatte Lanz in seiner Talkshow die stellvertretende Vorsitzende der Partei Die Linke
Sahra Wagenknecht hat keine Lust mehr auf Lanz
Eine Mail, die der ZDF-Zuschauerredaktion zugeschrieben wird, verbreitet sich derweil über Twitter. Darin heißt es, dass Wagenknecht und Lanz ihr Gespräch nach der Show fortgesetzt hätten. Die Politikerin sei mit der "sehr intensiven Auseinandersetzung in der Sendung" zufrieden gewesen. Von dieser optimistischen Darstellung schien Wagenknecht überrascht. "Zu behaupten, ich sei zufrieden gewesen, ist doch etwas arg frech", twitterte die Politikerin. Der Mainzer Sender entschuldigte sich daraufhin und bot Wagenknecht an, das Missverständnis auszuräumen. "Vorerst ist mein Bedarf gedeckt", antwortete Wagenknecht in der "Bild"-Zeitung.
Der aktuelle Eklat um Lanz ist der Höhepunkt nicht enden wollender öffentlicher Kritik an dem Südtiroler. Seit Lanz im Jahr 2012 die Moderation der "Mutter der deutschen Samstagabend-Shows" übernahm, lassen Medien, Fernsehzuschauer und auch prominente Gäste von "Wetten, dass..?" kein gutes Haar an der Sendung und deren Moderator. Oscar-Preisträger Tom Hanks wünschte sich nach seinem Auftritt im Jahr 2012, dass ihn jemand "da rausgeholt" hätte. Der britische Sänger Robbie Williams will nie wieder "drei Stunden auf diesem Sofa sitzen". Und auch deutsche Stars wie Elyas M'Barek und Armin Rohde spielten zuletzt während der Live-Ausstrahlung lieber mit ihren Smartphones als angeregt mit Lanz zu plaudern.
Ein Pressesprecher des ZDF kommentierte die Petition gegen Lanz auf unsere Anfrage hin: "Kritik unserer Zuschauer nehmen wir grundsätzlich ernst, ganz gleich, wo sich die Menschen äußern. Und natürlich haben wir auch intern darüber diskutiert." Zum "Markus Lanz"-Interview mit Sahra Wagenknecht ließ der Sender mitteilen: "Die Redaktion und der Moderator hatten im Nachgespräch mit Frau Wagenknecht nicht den Eindruck, dass sie mit der Sendung unzufrieden war. Kontroverse Diskussionen sind Bestandteil des erfolgreichen Formates. Sollte allerdings etwas falsch angekommen sein, so wird sich an anderer Stelle sicher noch mal die Möglichkeit finden, dies auszuräumen."
Noch hält das ZDF also an Lanz fest. Doch die Diskussionen um ihn sind sicherlich noch lange nicht vorbei. © Glutamat
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