Das gibt es nur bei "Joko und Klaas gegen ProSieben": Die beiden Moderatoren denken sich das Finalspiel einfach selbst aus. Das ist so simpel, dass sie aus Übermut fast den Sieg verschenken.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Felix Reek dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Irgendwie war es nach der ersten Ausgabe von "Joko und Klaas gegen ProSieben" klar: Der neue Spitzname von Steven Gätjen würde hängenbleiben. "Lieber Steven Mausimaus, schön, dass du da bist", begrüßt ihn Klaas Heufer-Umlauf in der zweiten Ausgabe der Show. Der ist wenig begeistert und reibt den beiden Moderatoren unter die Nase, wie sehr sie das letzte Mal versagt haben. In der ersten Ausgabe gewannen Joko und Klaas kaum ein Spiel und verloren das Finale. Deshalb müssen sie diesmal, immer wenn Steven Gätjen eine neue Runde erklärt, mit einem schrägen Gesichtsfilter in die Kamera schauen.

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Den beiden ist das ziemlich egal und sie machen lieber Grimassen. Die passen auch zum Auftakt, denn beim ersten Spiel sieht es so aus, als würde die Pechsträhne der beiden anhalten. Joko und Klaas stehen auf dem Dach des Studios und müssen Gegenstände herunterwerfen. Basketbälle in einen riesigen Korb, Bowlingkugeln auf einen überdimensionalen Kegel, Paintballschießen auf das ProSieben-Logo und einen Bumerang ins offene Fenster befördern. Doch so weit kommen sie erst gar nicht. Schon die Basketbälle bereiten Probleme. "In den Proben hat das eigentlich jeder geschafft", verrät Gätjen. "Sogar blind." Für Joko und Klaas gilt das nicht, sie verlieren direkt das erste Spiel.

Tischtennis unter erschwerten Bedingungen

Ab der nächsten Runde läuft es besser. Joko und Klaas sind Nachbarn und sitzen in kleinen Häusern, die mit schalldichten Kabinen ausgestattet sind. Dann müssen sie gemeinsam Aufgaben erfüllen: Wörterrätsel lösen, Schilder an die Wand nageln. Ein etwas unspektakuläres Spiel, das wieder an die beiden geht. Zeit für die ersten Promis, in diesem Fall Moderator Simon Goosejohann und Kevin Andreas Teller, bekannt als Influencer Papaplatte. Sie treten gegen Joko und Klaas im Tischtennis an. Natürlich nicht einfach so, in drei Runden sabotiert das jeweils gegnerische Team die Platte der anderen. Es wird Senf darauf geschmiert, geschmirgelt und geschleift, gebohrt und Rasierschaum verteilt.

Nur aufhalten kann das Joko und Klaas nicht. Gewinner ist, wer unter diesen Bedingungen den längsten Ballwechsel schafft. Joko und Klaas kommen auf 17, Goosejohann und Papaplatte schaffen nur drei. Doch es gibt insgesamt drei Runden, bei der immer wieder die Platte malträtiert wird und die prominenten Gäste holen auf. Am Ende reicht es trotzdem nicht. Einmal verhungert der Ball auf einem Stück Klopapier, beim nächsten Mal ist der Schlag zu lang – Joko und Klaas gewinnen schon wieder.

Papaplatte (l.) und Simon Gosejohann beim Tischtennis.
Papaplatte (l.) und Simon Gosejohann beim Tischtennis. © Joyn/Nadine Rupp

Wer ist die KI?

Kann das nächste Spiel den Lauf der beiden unterbrechen? In fünf Boxen sitzen drei Prominente, ein Mitarbeiter von ProSieben und eine KI. Durch Fragen sollen Joko und Klaas herausfinden, wer die Menschen sind und wer die Künstliche Intelligenz. Gar nicht so einfach, denn die Stimme, die antwortet, ist immer dieselbe, die Promis tippen ihre Antworten auf einer Tastatur ein.

Joko und Klaas finden es trotzdem heraus. Nachrichtensprecherin Linda Zervakis beispielsweise weiß nicht, wann Borussia Dortmund Deutscher Meister wurde und versucht sich damit herauszureden, dass sie eine "amerikanische KI" sei. Für Lacher sorgt die Frage, wie das Frühstücksflocken-Werbelied "Ich heiße Coco und hüpfe von Ast zu Ast …" weitergeht. Als Comedy-Autor und Moderator Micky Beisenherz es nicht lassen kann, Gags in seinen Antworten unterzubringen, finden Joko und Klaas schnell die KI. Noch ein Punkt geht an sie. Vier von sechs Spielen haben sie bereits gewonnen.

Im Golfcart durchs Studio brettern

Dann endet ihre Glückssträhne. Die Schauspieler Florian David Fitz und Maximilian Mundt kommen ins Studio und sind genauso heiß auf den Sieg wie Joko und Klaas. Sie verknoten und entknoten schneller Seile, entknüllen geschickter Papier. Das Highlight ist der Wettkampf, ein Golfcart im Studio möglichst schnell zu parken, während das gegnerische Team es in der Zeit, die dafür benötigt wurde, zurückfahren muss. Ohne Rücksicht auf Verluste rasen die beiden Schauspieler durchs Studio, verkeilen das Auto und können Joko und Klaas endlich schlagen.

Maximilian Mundt (l.) und Florian David Fitz
Maximilian Mundt (l.) und Florian David Fitz waren in der Sendung ebenfalls zu Gast. © Joyn/Nadine Rupp

Bleibt nur noch ein Spiel. Und das sieht so aus, wie es das wohl nur bei "Joko und Klaas gegen ProSieben" geben kann. In Spiel Nummer sechs sollen die Moderatoren sich selbst das Finalspiel ausdenken, bei dem sie antreten. Das Ergebnis ist natürlich albern. Joko und Klaas haben sich nicht nur das Finale ausgedacht, sondern auch Steven Gätjens Moderationstexte. Der muss sich an der "Poperze" kratzen, "weil er Würmer hat und es ihn ständig juckt".

"Ist super easy, warum haben die uns das durchgehen lassen?"

Das Finalspiel, dass sich die beiden ausgedacht haben, ist trotzdem eine Überraschung. Eine rote Plastik-Gießkanne mit ProSieben-Logo schwebt von der Decke. Und das war's. Ihre Idee: Sie werfen sich 100 Mal diese Gießkanne zu. Gelingt das ohne Fehler, haben sie gewonnen, fällt sie mehr als viermal, ist ProSieben der Sieger. "Ist super easy, warum haben die uns das durchgehen lassen?", fragt Klaas. Weil der Sender seine Moderatoren besser kennt, als die sich selbst. Denn kaum hat Klaas das gesagt, fällt die Gießkanne zu Boden.

Kein Grund für die beiden, das Finale ernsthafter anzugehen. Übermütig von der Genialität ihrer eigenen Idee, schleudern sie die Gießkanne hinter dem Rücken, besonders hoch unter die Decke, aus dem Publikum, bis sie nach 80 Würfen bereits drei unnötige Fehler gesammelt haben. Was Joko und Klaas natürlich nicht dazu bringt, es ernsthafter anzugehen, dafür macht es ihnen viel zu viel Spaß. Am Ende klappt es, die Gießkanne wird 100-mal geworfen und wieder gefangen. Joko und Klaas gewinnen und bekommen am Mittwochabend 15 Minuten Sendezeit, in der sie machen können, was sie wollen. Hoffentlich lassen sie die Gießkanne zu Hause.

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